Das Fahrrad macht es so leicht, einfach spontan aufzubrechen und aus dem Alltag zu radeln. Besonders zum Bikepacking braucht es meist nicht viel, wenn da nur das Packen nicht wäre! Aber eine Packliste kann helfen. Auch für einen gepflegten Wochenendritt brauche ich etwas Zubehör und Kleidung. Damit ich die wichtigsten Dinge dabei habe, erstelle ich oft eine Packliste und hake dann beim Einpacken ab. Im Gegensatz zur Mehrtagestour könnte man meinen, dass die Gepäckmenge sich bei kurzen Fahrten deutlich reduziert. Im Grunde ist jedoch die Basisausrüstung immer die Gleiche. Zwei Fragen und deren Antworten entscheiden, wie viel mehr Kram ich am Ende am Fahrrad dabei haben werde: Wie schlafe ich? Übernachte ich draußen und benötige dafür Schlafsack und alles andere fürs Nachtlager oder suche ich eine Unterkunft?Was und wo esse ich? Kehre ich ein oder koche ich selbst? Sind diese Fragen geklärt, kann es auch schon losgehen. Ich bereite mich…
Ein wenig vermisse ich diese Sommermorgen, an denen ich aus dem Zelt gekrochen bin, weil ich es in der Wärme darin nicht mehr ausgehalten habe. Die Vögel sangen dann bereits laut und das Gras war immer noch etwas feucht. Völlig zerknautscht haben meine Freunde und ich uns dann ein leckeres Frühstück gemacht, viel Tee getrunken, danach die Sachen zusammen gepackt und am Ende die Zelte verstaut. Auf ging es in einen neuen Tag auf dem Fahrrad. Und dieses Mal? Da wühlte ich mich aus den Bettlaken, duschte erst einmal genüsslich (ein Luxus, den ich bei der Sonne und Wärme schon sehr genoß) und frühstückte ausgiebig. Beide Arten zu übernachten, haben ihre Vor- und Nachteile. Aber ich bin mir sicher, das nächste Campingabenteuer wird kommen! 4. Etappe #B2Fh: Von Selbitz nach Nürnberg In der letzten Nacht durfte mein Veloheld in der Garage schlafen, neben alten Möbelstücken und allerlei Kleinkram – dafür…
Ich fuhr um die Kurve und unter der folgenden Eisenbahnbrücke hindurch und erstarrte leicht eingeschüchtert, als ich die geteerte Straße vor mir erblicken konnte. Liebevoll eingerahmt von grünbraunen Nadel- und Laubbäumen, verlief die anthrazitfarbene Hauptstraße in engen Serpentinen den Berg hinauf. Mal in steilen Kurven, mal in auslaufenden geraden Abschnitten schnitt sie eine harte Linie in den wild-romantischen Thüringer Wald hinein. Immer weiter nach oben führte sie die nur gelegentlich passierenden Autos aus dem Tal hinaus. Und mich. Auf meinem Fahrrad. Auf der Reise von Berlin nach Friedrichshafen an den Bodensee zur größten Fahrradleitmesse Europas: Die Eurobike 2018. Es war Montag, 02.07.2018 und Tag drei meiner Reise in den fernen Süden Deutschlands. Am Samstag zuvor, am 30.06.2018 war ich am Morgen in Berlin-Wannsee aufgebrochen. Nachdem ich die erste Station bei einer Freundin in Leipzig erreicht hatte, ging es am nächsten Tag mit einem kleinen Schwenk nach Naumburg (Saale) in Sachsen-Anhalt,…
Plötzlich verengte sich der Weg und wurde zu einem schmalen Pfad, der sich tiefer in den Wald hinein schlängelte. Ich atmete die holzig riechende, frische Waldluft ein, beobachtete das Spiel der Sonnenstrahlen, die zwischen den Baumkronen aufblitzten und seufzte mehrfach laut auf: Wie schön es hier war! Ich war völlig allein, keine Menschenseele in Sicht – wie so oft auf vielen Streckenabschnitten an diesem Samstag. Immer mehr kleine Wurzeln und Ästchen bedeckten den Boden und ich fuhr etwas langsamer – auch weil die Äste einiger Sträucher weit in den Weg hinein ragten. Der perfekte Trail für eine entspannte MTB Fahrt. Nun, ein Mountainbike hatte ich nicht dabei, aber mein Gravelbike mit seinen breiten 43 mm Reifen machte auch keine schlechte Figur. Mit ein paar Wurzeln konnten ich und mein Rad noch ganz gut umgehen. Mit dem breiten, astreichen Baumstamm, der plötzlich mitten vor mir auf dem Pfad lag, gab es allerdings ein…
Was im letzten Jahr bereits als Idee in meinem Kopf herum schwirrte, wollte ich 2018 nun endlich umsetzen: Von Berlin an den Bodensee nach Friedrichshafen fahren. Mit dem Rad. Zur Eurobike 2018. Im Vorjahr führte mich meine Tour mit meinem Faltrad von Köln/Koblenz entlang des Rheinradweges zur größten Fahrradleitmesse. Dieses Jahr wollte ich die Reise in meiner Heimat starten und mit meinem neuen Fahrrad angehen. Hinweis: Enthält Produktvorschläge (manche würden es als Werbung bezeichnen…) Wirklich vorbereitet war ich auf diese Tour allerdings nicht. Im Vorfeld war ich schon wieder viel unterwegs, viel arbeiten und auch ein paar Tage im Urlaub. Da blieb nicht viel Gelegenheit, um die Route zu planen oder Material und Zubehör zu besorgen. Dafür nehme ich mir sonst gern mehr Zeit. Ziel war es aber von Anfang an, nicht nur stur zu fahren, sondern auf dem Weg ein paar Stationen zu haben und Freunde zu besuchen…
Frisch war es am Dienstagmorgen, als ich Ljómi schnappte und zur S-Bahn stiefelte. Die erste Fernzugfahrt im Jahr 2018 stand für mich an und ich bereute bereits nach wenigen Minuten, dass ich nicht mit meinem Brompton zum Hauptbahnhof geradelt war. Die Luft in der S-Bahn war stickig und es war viel zu warm. Menschen drängten sich aneinander, wirkten gestresst und müde. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, tuckerte die Stadtbahn im Stop-and-Go-Modus und brauchte für zwei Stationen doppelt so lang wie normalerweise. Notarzteinsatz. Auch die Ringbahn war von Verspätungen betroffen, denn die hatte ihren eigenen Notfall. Egal. Ich hatte Glück, denn sie fuhr zumindest, da ich mich spontan entschieden hatte, am Bahnhof Südkreuz in den EC zu hüpfen. Zu groß war die Gefahr, dass ich ihn am Hauptbahnhof knapp verpasste. Die nächsten 110 Minuten verbrachte ich dann entspannt in dem ungarischen Zug mit deutschem Fahrradabteil, las in der aktuellen fahrstil…