Kleidung ist meist abhängig von den Jahreszeiten und Temperaturen und es ist nicht immer leicht, entsprechend angezogen zu sein. Die kleinen, unauffälligen Dinge, können da ab und zu einen großen Unterschied machen und den Radfahreralltag etwas verschönern. Seit etwas über einem halben Jahr also vornehmlich in der kühlen Jahreszeit, möchte ich auf ein kleines, sehr praktisches Kleidungsstück nicht mehr verzichten. Ich bin mir sicher, viele von euch tragen es regelmäßig: Das Multifunktionstuch.

Hinweis: Der Beitrag enthält Werbung für bestimmte Produkte.

Ich hatte die Gelegenheit unterschiedliche Multifunktionstücher von verschiedenen Marken auszuprobieren und habe diese in den letzten Wochen und Monaten je nach Temperatur und Bedarf ausgiebig getestet. Die Halsbekleidung wurde mir freundlicherweise unentgeltlich von den Firmen zur Verfügung gestellt. Dieser Bericht enthält keine abgesprochenen Inhalte und spiegelt allein meine Meinung zu den Produkten wider. Um das Material und die Funktion besser erklären zu können, habe ich jedoch teilweise auf Grafiken derMarken zurückgegriffen. Diese wurde dementsprechend gekennzeichnet. (Weitere Infos zu meinem Umgang mit sponsored posts und Produkttests.)


Das Multifunktionstuch

Multifunktionstuch, Loop, Schlauchschal – genau die Version, die sich als Schal, Kinnschutz oder als Kopfbedeckung unter dem Helm tragen lässt und damit Kopf und Hals besonders bei zusätzlich vor Wind oder bei frischen Temperaturen schützen kann. Doch nicht nur im Herbst und Winter ist ein Multifunktionstuch als Teil des Zwiebel-Looks für mich unverzichtbar geworden. Abhängig vom Material kann es auch im Sommer zum Beispiel bei langen Abfahrten mit frischem Gegenwind den Nacken vor Zugluft schützen. Soweit ist der Nutzen dieser Tücher für die meisten vermutlich nichts Neues. Neu für mich war allerdings die Vielfalt, die es auch beim Multifunktionstuch gibt.

Der Test

Im Test waren zwei Tücher von den deutschen Marken P.A.C. und MaxFred, sowie der spanischen Marke Buff, die vermutlich am bekanntesten in diesem Accessoirefeld ist. Mein Ergebnis habe ich nach einer kurzen Markenbeschreibung in den Kategorien Material/Funktion, Optik /Haptik, Alltagstauglichkeit und Fazit zusammengefasst. Bis auf den Primaloft Snood von P.A.C. sind alle Multifunktionstücher etwa 50 cm lang und 23 cm breit.

P.A.C.

1. Merino-Loop (Sommer und Winter)

Material/Funktion:

Der Loop ist aus einer besonderen Materialkombination hergestellt. Die feine Merinowolle wird dabei mit einer hochwertigen Kunstfaser kombiniert. P.A.C. nennt das Merino Tech und es soll einen noch besseren Feuchtigkeitstransport gewährleisten im Vergleich zu Produkten aus reiner Merinowolle. Diese gilt als thermoregulierend und bietet auch im nassen Zustand eine wärmende Funktion. Merino lässt sich im Winter und auch im Sommer sehr gut tragen, da es sehr atmungsaktiv ist.

Optik/Haptik:

Der Loop, den ich testen durfte, ist aus einem hellen Basismaterial mit bunten Streifen. Für meinen Geschmack ist das Design etwas zu bunt und nicht so einfach kombinierbar, doch auch das gibt es noch in vielen weiteren Ausführungen. Die Länge von ca. 50 cm empfand ich als sehr angenehm, da man das Tuch perfekt auch übers Kinn ziehen kann, wenn es etwas kälter ist.

Alltagstauglichkeit:

Das Multifunktionstuch ist sehr dehnbar und lässt sich daher leicht anziehen und am Hals tragen – wenn man geschickt ist auch ohne große Frisurdesaster ;-). Doch die Bezeichnung Multifuktionstuch kommt natürlich nicht von ungefähr! Alle Schlauchtücher der Art lassen sich ganz unterschiedlich tragen. Die Übersicht von P.A.C. zeigt die verschiedenen Tragevarianten. Damit ist das Teil super praktisch und dank seines geringen Platzbedarfes und Gewichts hat es selbst in der kleinsten Ecke der Tasche Platz, wenn es mal nicht gebraucht wird.

pic by P.A.C.
Fazit:

Ich muss zugeben, dass ich dieses Multifunktionstuch aufgrund seiner Print-Optik am wenigsten getragen habe. Dennoch ist die Funktionalität unbestreitbar. Allerdings fand ich es nicht ganz so angenehm am Hals wie die anderen Tücher. Auch wenn Merinowolle im Vergleich zu anderen Wollqualitäten gar nicht bzw. kaum kratzen soll. Ich vermute, das ist eine ganz individuelle Geschichte und ich bin da einfach etwas sensibel, aber es war für mich ein weiterer Grund das Tuch nicht ganz so oft anzulegen.

2. Der PrimaLoft®-Snood (Winter)

Material/Funktion:

PrimaLoft® ist ein Isolationsmaterial aus Kunstfasern, das gern als künstliche Daune bezeichnet wird. Es ist sehr leicht, atmungsaktiv und hat eine wasserabweisende, abriebfeste Oberfläche. Eingesetzt wird es für Bekleidung, aber auch für Schlafsäcke oder Bettdecken.

Optik/Haptik:

Im Gegensatz zum klassischen Multifunktionstuch ist der Snood etwas weniger flexibel, da er kürzer geschnitten ist und eine recht schmal Form hat. Das weiche, sehr leichte PrimaLoft-Material schmiegt sich dafür soft an den Hals an und trägt sich sehr angenehm kuschlig. Wie alle Produkte von P.A.C. gibt es den Snood in unterschiedlichen Farb- und Musterausführungen, was für jeden Geschmack eine gute Auswahlmöglichhkeit bieten sollte. Das vorliegende Modell in dunkelblau mit hell abgesetztem Paisley-Muster fand ich optisch nicht zu aufdringlich und schön gestaltet.

Alltagstauglichkeit:

Der Schnitt dieses Snoods hat einen großen Vorteil und einen Nachteil. Toll ist, dass er kaum verrutscht und weich am Hals anliegt. Ich habe mich immer gut eingepackt gefühlt damit. Leider ist das Material nicht sonderlich dehnbar, weshalb der Durchlass für den Kopf auch weniger flexibel ist. Das kann schon mal eng werden beim Anziehen und ein ordentliches Durcheinander auf dem Kopf verursachen.

Fazit:

Als mittelständisches, familiengeführtes Unternehmen gibt es P.A.C. bereits seit über 20 Jahren. Spezialisiert haben sie sich auf Accessoires für die verschiedensten Outdooraktivitäten, die direkt auf der Haut getragen werden. Daher auch der Name: P.rotective A.ccessory C.ompany. Die Fertigung der Tücher, Strümpfe und Masken erfolgt vom Design bis zur Produktion komplett in Deutschland.

Während der großen Kältephase Ende Februar 2018 habe ich den PrimaLoft®-Snood geliebt. Er hat den Wind ab- und meinen Hals schön warm gehalten – dennoch habe ich nicht geschwitzt. Sobald es jedoch temperaturmäßig knapp unter den zweistelligen Plusbereich ging, war mir der Snood zu warm. Er ist also perfekt für sehr kalte Tage – besonders beim Radfahren, wenn der Wind gern durch die kleinsten Lücken in der Kleidung weht.

Buff

3. Der Thermonet Loop von Buff

Material/Funktion:

Auch beim Thermonet – Multifunktionstuch von Buff kommt PrimaLoft® zum Einsatz, jedoch ist das Tuch deutlich dünner und flexibler als der Snood von P.A.C. Die Halsbekleidung ist schnell trocknend und besteht aus bis zu 70% recycelten Materialien. Das Produkt ist außerdem mit dem Ökotex-Siegel gekennzeichnet und seine Herstellung erfolgt in Europa und zwar in Spanien, Barcelona.

Optik/Haptik:

Dunkelgrün und mit einem feinen dunklen Muster bedruckt, gefällt mir die Optik sehr gut. Manchmal hat es mich nur gestört, dass die Innenseite des Tuches hell ist, was durch das Rollverhalten des Materials auch sichtbar werden kann. Auch hier gilt wieder: Buff hat viele verschiedene Modelle und auch Farben und Muster im Sortiment. Das Tragegefühl ist gut, obwohl ich die Kanten teilweise etwas zu fest fand.

Alltagstauglichkeit:

Das Multifunktionstuch von Buff erfüllt seinen Zweck und schützt die Halspartie vor leichtem Wind und trägt sich auch noch angenehm bei etwas wärmeren Temperaturen. Es ist nicht ganz so dehnbar wie das Tuch von MaxFred, aber lässt sich immer noch relativ unkompliziert anziehen.

Fazit:

Buff nimmt das Thema Nachhaltigkeit scheinbar ernst: Nicht nur das Tuch besteht zum Großteil aus recycelten Materialien, sondern auch die Kartonage mit dem es ausgeliefert wird, ist aus 80% wiederverwertetem Papier gefertigt. Nicht schlecht! Das Produkt an sich kann sich jedenfalls auch sehen lassen. Ich habe es sehr häufig getragen, weil es sehr angenehm auf der Haut ist. Nur die Kantenverarbeitung finde ich optisch und haptisch nicht schön. Sie wirkt weniger hochwertig und lieblos.

MaxFred

4. Die Loops (Mützen und Stirnbänder) aus Bambusfaser von MaxFred

Material/Funktion:

Die getesteten Produkte von MaxFred bestehen zu 88% aus Bambus-Viskose und die hat tolle Eigenschaften, die sie ideal zum Tragen auf der Haut macht. Bambus ist nicht nur ein sehr schnell nachwachsender Rohstoff, sondern ist als Stoff verarbeitet auch noch atmungsaktiv und nimmt kaum Geruch auf.

Optik/Haptik:

Die Tücher und Accessoires von MaxFred sind hauptsächlich unifarben mit großem, reflektierenden Logo-Print auf Mütze und Stirnband, die nicht so ganz mein Fall sind. Der Schlauchschal kommt zum Glück mit einer kleinen angenähten Logoflagge aus. Das Material aus Bambusfaser mit Elasthan fässt sich auf jeden Fall sehr angenehm an und ist super weich.

Alltagstauglichkeit:

Dieses Multifunktionstuch war aus mehreren Gründen mein Favorit. Es ist nicht nur sehr dehnbar und lässt sich daher leicht über den Kopf ziehen, auch war das Tragegfühl so toll, dass ich es kaum am Hals gespürt habe. Die einfarbige Gestaltung macht das Tuch außerdem leicht kombinierbar.

Fazit:

Die Firma MaxFred ist ein kleines Unternehmen aus Deutschland, deren Kernprodukt die Bambusprodukte sind. Gefertigt werden aber auch Kinderrucksäcke. Das Tuch aus Bambusviskose ist für jede Jahreszeit geeignet und findet fast immer einen Platz in meiner Tasche.

Welches darf es denn sein?

Wonach würde ich also ein neues Multifunktionstuch auswählen?

Material und Funktion

Tatsächlich sind diese die beiden wichtigsten Punkte noch vor der Optik! Ich habe die Tücher zumindest im Winter fast immer unter einem normalen Schal getragen, sodass sie kaum zu sehen waren. Umso wichtiger war da die Atmungsaktivität des Materials und das Gefühl auf der Haut. Egal, ob die Tücher aus Merinowolle oder Bambusfaser waren, ich habe die Auswahl immer von der Außentemperatur und der Funktion des Produktes/Materials abhängig gemacht. Am besten ist es natürlich, wenn man das Produkt anfassen kann, weil sich die Stoffe stark unterscheiden. Während zum Beispiel ein Tuch aus Merinofasern je nach Verarbeitung manchmal auch leicht kratzen kann, ist es in anderen Fällen besonders weich und angenehm zu tragen.

Optik

Dem Aussehen der Tücher sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Die Auswahl ist in verschiedensten Materialien bei allen Marken bereits riesig. Einige Firmen, wie die Marken P.A.C. und MaxFred, bieten bei gewissen Stückzahlen sogar die Möglichkeit im Auftrag und nach eigenen Wünschen Multifunktionstücher zu fertigen. Auch der Durchlass für den Kopf und die Länge der Tücher variieren – je nach Geschmack und Nutzungszweck.

Nutzt ihr diese Halsbekleidung? Habt ihr einen Multifunktionstuch-Favouriten oder sind die für euch alle gleich?

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3 Comments

  1. Weil es mit Sicherheit bei dem ein oder anderen die Kaufentscheidung beeinflussen könnte: Buff ist nicht amerikanisch, sondern spanischer Herkunft.
    Frohes Neues

    • Hi Matthias, du hast natürlich Recht. Zumal ich ja sogar weiter unten im Beitrag schrieb, dass die Produktion in Spanien ist… Hach. Wird korrigiert. Danke.

  2. »Nutzt ihr diese Halsbekleidung? Habt ihr einen Multifunktionstuch-Favouriten oder sind die für euch alle gleich?«

    Mein Favorit: Buff – aber nicht das »normale« Buff sondern das Buff Cyclone. Trage ich beim Motorradfahren wenn es kühler als Balaclava – und das schon seit Jahren. Hals/Nacken sind dank Windstoppermaterial geschützt und warm, die doppelte Lage vom Multifasertuch ist atmungsaktiv, leitet die Feuchtigkeit ab und hält somit auch warm. Bei 4-18°C fahre ich gerne damit. Wenn es wärmer wird greife ich zur einlagigen Balaclava (auch von Buff).

    Andere, günstigere Tücher habe ich auch ausprobiert. Die nutze ich dann eher als einfaches Halstuch oder in Zwiebeltechnik (zwei Tücher gemeinsam anziehen) wenn es an kühleren Tagen morgens oder abends noch etwas zu frisch für eine Lage Multifasertuch ist. 🙂

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