Ende August 2014 durfte mein neues Fahrrad mit mir nach Irland fliegen, was ein wenig Vorbereitung bedurfte.
Ich informierte mich auf diversen Internetseiten und in Foren, welche Erfahrungen Reiseradler bereits mit dem Transport vom Fahrrad im Flugzeug gemacht haben. Etwas verschreckt war ich schon, ob der teilweise gruseligen Geschichten, wie die Räder bei der Ankunft wieder aus dem Laderaum heraus kamen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Verpackung (oder sogar gar keine), wobei mir ein Karton bzw. Koffer doch am sichersten schien.
Fahrradverpackung für den Flug
- unverpackt( evtl. Schaltung und andere empfindliche Stellen abgeklebt
- in Folie eingewickelt( Plane und Luftpolsterfolie)
- ein Transportkoffer für Fahrräder( wohl am sichersten und auch am teuersten, für eine Radreise mit anderem Endpunkt ungeeignet)
- Fahrradkarton( mit extra Polsterung durch Folie oder ohne)
Das Rad kostet meistens pauschal (zwischen 30 bis 60 € innereuropäisch – je nach Airline) und wird als Sperrgepäck aufgegeben. Bei Ryanair bis zu 30kg (Stand: Juli 2014), was schon ganz ordentlich ist. In jedem Fall wollen aber die meisten Fluggesellschaften, dass man zusätzlich die Luft etwas aus dem Reifen lässt( Überdruck), den Lenker schräg stellt und die Pedale abmontiert. Wie sinnvoll das Lufherauslassen ist, wenn mittlerweile auch im Gepäckraum Luftdruckausgleich herrscht, sei dahin gestellt. Ein bisschen schadet wohl nicht, doch ganz platt ist eben auch nicht notwendig. Dennoch empfiehlt es sich die Richtlinien der Airlines zu lesen. Denn am Ende haben die das Sagen.
Das Fahrrad im Flugzeug – im Karton
Für die Reise nach Irland verlangte Ryanair ausdrücklich auf der Website, dass Räder in einem Koffer bzw. geeigneten Karton transportiert werden. Besonders günstig erhält man diese Kartons im Fahrradladen des Vertrauens, da die Räder darin meist angeliefert werden und die wenigsten Läden danach noch etwas damit anfangen können. In unserem Falle war es auch so, dass wir keine Rundreise gemacht haben. Dementsprechend war es nicht möglich, etwas am Flughafen zu lagern (falls das überhaupt eine Option gewesen wäre) und konnten somit die Pappe nach Ankunft einfach entsorgen. Dabei halfen uns freundliche Flughafenmitarbeiter, die uns diese einfach abgenommen haben. Man trägt dadurch auch keine unnötige Last mit. Am Endpunkt der Reise rief ich ein paar Tage vorher ein paar Fahrradläden an und reservierte Kartons für den Rückflug, was völlig problemlos ging und keinen Cent gekostet hat (außer vielleicht die, die durch das Telefonieren entstanden sind).
Einziges Problem war nur noch, die Kartons zum Flughafen zu befördern. Ein Auto macht sich da doch am Besten. In Dublin half hier ein Großraumtaxi. Das ist sicher nicht die günstigste Variante, aber doch die praktischere. Oder man faltet den Karton gerade so, dass er noch auf den Gepäckträger passt. Das habe ich in Norwegen, Trondheim so gemacht und bin dann mit dem Zug zum Flughafen gefahren – auch eine Variante.
Und das restliche Gepäck?
Dann war da aber auch noch die Sache mit den Fahrradtaschen. Auf einer Radreise ist man gern gut bepackt und hat viele einzelne Teile, mindestens aber zwei Fahrradtaschen für den Gepäckträger, eine Isomatte, Schlafsack und eventuell auch ein Zelt. Matte und Schlafsack lassen sich hervorragend zum Fahrrad in den Karton schieben. Dort dienen sie gleichzeitig als Rahmenpolster. Doch was ist mit den ganzen einzelnen Taschen? Die meisten Airlines erlauben keine anderen Teile in der Fahrradverpackung.
Sehr praktisch sind daher zum Beispiel große, wasserdichte Packsäcke, die man später auch auf den Gepäckträger schnallen kann. Eine weitere Möglichkeit sind die großen Rucksackhüllen, die für den Transport im Flugzeug als Schutzhülle gedacht sind. Dort passt eine Menge herein, auch die Fahrradtaschen. Die Schutzhüllen sind leicht und lassen sich später klein zusammenfalten und im Gepäck verstauen ohne viel Platz einzunehmen oder viel zu wiegen.
Und die Sicherheit? Da hatte ich Glück. Ryanair ist sehr pfleglich mit den Kartons umgegangen und es gab keine Schäden nach dem Transport vom Fahrrad im Flugzeug im Nachhinein. Man wartet meist ein wenig auf sein Rad am Flughafen, das ja normalerweise als Sperrgepäck bzw Sportinstrument aufgegeben wurde. Es wird oft zuletzt ausgeladen und extra transportiert. Dafür hat man dann aber auch Platz, um alles entgegen zu nehmen, weil die anderen Fluggäste meist schon weg sind.
4 Comments
Moin,
Schöner Artikel!
Ich bin auch schon öfter mit meinem Reiserad geflogen.
Es kommt auf die Airline an, ob man einen Karton benötigt, oder nicht.
Ich verpacke mein Rad stehts vorher komplett mit Luftpolsterfolie, Verpackungsfolie und Klebeband sehr sorgfältig – Lieber zuviel als zu wenig! Das kriegt man in jedem Baumarkt am Abflugsort für ein paar Euro.
Meine Erfahrung ist, dass die Packer vorsichtiger mit dem Fahrrad umgehen, wenn es nicht im Karton ist. Ich habe schon öfter Kaputte Kartons zurück bekommen.
Fahrradkartons gibt es eigentlich auch immer vor Ort am Flughafen, sollte die Airline es denn wollen.
Fahrradtaschen lassen sich auch gut mit Verpackungssfolie und Klebeband bündeln. Das schützt und man spart Geld bei der Gepäckaufgabe.
Hi Juliane,
ich nehme beim nächsten Flug mein Fahrrad mit. Letztens war es kein Thema, in den Karton einfach das „restliche“ Gepäck mit reinzupacken. Bei dir auf dem Bild sieht es auch so aus. Hattest du da bei Ryanair Probleme? Der Typ im Live-Chat wollte mir jetzt weis machen, dass ich in den Karton kein weiteres Gepäck reinpacken darf.
Danke und Gruss
Claudi
Hallo, toller Artikel 🙂 Bin selber bei den Reisevorbereitungen, und freue mich über die hier gefunden Informationen zur Fahrradmitnahme im Flieger. Aber was genau sind Backpacksäcke ?
Hi :-),
schön, dass dir der Beitrag gefällt. Mit Backpack meine ich die großen Reiserucksäcke. Für diese gibt es so große Kunststoffsäcke, damit sie sicher und geschützt im Flieger mitgenommen werden können. So können die Bänder und Gurte, die sich zahlreich an den Rücksäcken befinden, nicht abreißen und irgendwo hängen bleiben. Fahrradtaschen passen, je nach Größe, aber auch gut hinein.
Ich hoffe, das hilft dir weiter. Die großen Outdoorhändler haben sowas eigentlich regulär im Bestand.
Viele Grüße,
Juliane