Im Sommer 2014 fuhren Simon, Philipp und ich zusammen als Vorbereitung für unsere Irlandradreise auf dem Fernradweg von Berlin nach Kopenhagen den deutschen Teil der Tour bis nach Rostock. Schon damals war klar: Ich möchte die Route irgendwann beenden und in DIE Fahrradhauptstadt Europas fahren: Kopenhagen.

Berlin-Kopenhagen 2016: Auf dem Fernradweg durch Dänemark 001

Über das verlängerte Wochenende von Christi Himmelfahrt 2016 bot sich endlich die Gelegenheit. 2014 noch mit meinem niegelnagelneuen Fahrrad, war ich nun fast zwei Jahre später, quasi mit einem erfahrenen – und eingefahrenen – Tourenrad unterwegs.

Reise-Buddies

Da so ein Trip zusammen noch mehr Freude bietet, kam Jan einfach mit und wir hatten ein paar sonnige, frühlingshafte Tage vor uns, die mir den ersten ordentlichen Sonnenbrand bescherten (ja, trotz Sonnencreme!).

Wie es der Zufall so wollte, dachten sich Sascha von milchmithonig.de und Philipp von tuetenleben.de, dass eine Tour in den Norden eine gute Idee für ihre alljährliche Himmelfahrtstour sei. Kein Zufall sollte es sein, dass wir die beiden unterwegs sogar noch treffen würden. Daran hatte der Spot GPS Satellite Messenger, den Philipp dabei hatte, vielleicht auch einen nicht ganz so kleinen Anteil.

Den Bericht ihres ersten Tourabschnitts gibt es auf jeden Fall schon bei Sascha auf milchmithonig.de nachzulesen.

Die Anreise

Die Tour für Jan und mich startete in Rostock mit der Fährüberfahrt nach Gedser in Dänemark. Mit dem Fernbus Flixbus angereist, der ohne Probleme im Inland Fahrräder für einen Preis von 9 € transportiert, legten wir die knapp  10 km vom ZOB bis zum Fährhafen noch auf dem deutschen Fernradwegteil zurück. Bereits dort wurde deutlich, was sich den ganzen Weg bis nach Kopenhagen durchzog: Die Beschilderung war ausführlich und bis auf wenige Ausnahmen so genau, dass ein navigieren per GPS quasi fast unnötig wurde.

Die knapp zweistündige Fährüberfahrt mit Scandlines haben wir online vorab gebucht. Auch vor Ort wäre dies möglich gewesen und mit den Buchungsbestätigungen muss man sich sowieso im Hafen einchecken.  Für den Preis von 7 €/p.P. inklusive Fahrrad war die Fähre auf jeden Fall ein Schnäppchen.

Im Nieselregen in Berlin gestartet, begrüßte uns an der Küste die warme Frühlingssonne. Diese wich uns in den nächsten Tagen auch nicht mehr von der Seite. Genauso wenig wie der Wind, der mal von vorn, von der Seite aber auch von hinten deutlich Einfluss auf das Vorankommen hatte. Nur die Nächte waren im Vergleich zu den sonnigen Tagen noch empfindlich kühl.

Vogelparadies…

Das dänische Örtchen Gedser war sehr ordentlich, sauber, beschaulich und menschenarm, wie viele der Küstendörfer, durch die wir später gefahren sind. Unsere erste kurze Etappe (ca. 26 km) endete auf einem Campingplatz in Nykøbing, eine nette, kleine Stadt mit Kloster und Kirche.

Am nächsten Tag genossen wir lieber die Sonne und das Meer, als viele Kilometer zurückzulegen.  Die Insel Falster ist ein wahres Vogelparadies. Nicht nur unzählige Krähenvögel leben hier, wir sahen auch Graugänse, viele Schwäne und über die gesamte Tour sechs Fasane!

Die Fahrt ging teils durch die kleinen Dörfer der Ostküste, an gelben Rapsfeldern vorbei, die einen ganz widerlich kitschigen Kontrast zum strahlend blauen Himmel boten. Teils fuhren wir durch die frischgrünen Wälder am Meer entlang, wo es sich sehr gut aushalten ließ auf dem Rad.

… und Feiertagsglück

Eigentlich war der Plan am zweiten Tag noch nach Møn zu gelangen, wobei im Ort Stubbekøbing eine Fähre die Überfahrt nach Bogø ermöglichen sollte. Von dort führte eine Art Straßendamm nach Møn hinüber. Nur leider war 1.Mai und leider fuhr die Fähre nur bis 13:30 Uhr. Um 14:15 Uhr am Hafen angekommen, waren wir nicht die einzigen Radler, die in einer Sackgasse gelandet waren.

Doch alles überlegen und warten half nichts. Einen Supermarkteinkauf später waren wir schon auf dem Weg zum Campingplatz, der – direkt am Wasser gelegen – zumindest schon einmal den Blick auf die Insel auf der anderen Seite bot. Am Freitagmorgen wollten wir die erste Fähre dorthin nehmen. Wie das so ist mit den  Zufällen, bot dieser Campingplatz einen so wunderschönen Zeltplatz, auf dem wir sonst nie gelandet wären.  Nur für ein Zelt vorgesehen, bot unsere Stelle für die Nacht direkten Wasserblick. Man konnte schnell vergessen, dass hinter den umrandenden Sträuchern und Bäumen schon die Wohnwagen standen.

Mit Campingpass

Wir ließen uns es nicht nehmen zum Kochen zum Wasser hinunter zu gehen und dort den Sonnenuntergang zu genießen.

 

Bye bye sun! See you! #nofilter #denmark #sunset #seenland #bicycle #radtour #radreise #Berlin_Kopenhagen #spring

Ein von Radelmädchen (@radelmaedchen) gepostetes Foto am


Ich habe außerdem schon lange nicht mehr so einen atemberaubenden Sternenhimmel gesehen, wie in jener Nacht.

In Dänemark benötigt man, wie auch in Schweden einen Campingpass (Camping Key Europe). Dieser ist europaweit gültig, soll z.B. den Check In erleichtern und bietet Versicherungsschutz und Rabatte. Man kann ihn nur für eine Nacht oder gleich für ein Jahr kaufen.  Der Preis beträgt DKK 110 (rund 15 €).

Meet up

Die erste Fähre ist es nicht geworden, dennoch kamen wir gut voran am dritten Tag der Reise. Die Fährüberfahrt dauerte vielleicht 15 min und kostete ca. 6 €. Auf Bogø angekommen, musste man bis nach Møn leider erstmal der Haupstraße folgen. Die Wegeführung leitet uns jedoch kurz darauf wieder auf Nebenstraßen, die durch kleine Orte führte. Es gab immer wieder Schlenker und Bögen, um die schönsten Stellen und Wege zu passieren.

Ich wagte hin und wieder einen Blick auf den Track von Sascha und Philipp, den man dank dem Spot wunderbar nachvollziehen konnte. An einem Kreuzungspunkt gen Stege bzw. Møns Klint, den berühmten Kreidefelsen der Insel, beschlossen wir am Nachmittag ein paar Minuten zu warten. Hier war absehbar, dass die anderen uns gleich einholen würden. Nicht, dass wir uns hier noch um ein paar Kilometer verpassen! Ein letzter Blick aufs Mobiltelefon und die kleinen Punkte der Spotübertragung, schnell mit der Kamera in Position gebracht und da kamen sie!

tbc.

Teil 2 und 3 der Reise.

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