#rideFAR war das Motto des Tages: Als der Wecker um 6:35 Uhr leise klingelte, war ich sofort wach. Draußen wurde es bereits hell, die Sonne war gerade aufgegangen. Ich stand leise auf und huschte an den um Aufmerksamkeit buhlenden Katzen vorbei ins Bad. Meine Sachen lagen schon bereit, sodass ich nach einer schnellen, erfrischenden Dusche sofort hinein schlüpfen konnte. Ich war etwas aufgeregt, aber auch in freudiger Voraussicht auf den Tag. Es sollte ein sehr langer werden – einer der mich nicht nur körperlich, sondern vor allem mental herausfordern sollte.

#rideFAR – die 180 oder 360 km Winter-Challenge von Orbit360

Vielleicht erinnern sich einige von euch an meinen Bericht aus dem letzten Sommer? Da war ich mit ein paar Freunden in Brandenburg auf einer über 300 km langen Offroad Route unterwegs, die im Rahmen der Orbit360 Gravel-Rennserie geplant worden war. Eine tolle Strecke, die wir von Mücken zerstochen und genussvoll, wie wir unterwegs waren, nicht beendet haben, und dennoch eine Menge Spaß dabei hatten. Wir sahen es allerdings nicht als Rennen, sondern als Routeninspiration an. Auch 2021 soll es wieder ein Orbit-Rennen geben und noch einiges mehr! Den Auftakt machte am 27. Februar eine ganz besondere Challenge, um die es hier in diesem Beitrag gehen soll. Unter dem Motto #rideFAR und #rideforareason hat Raphael Albrecht, Initiator der Orbit-Reihe, zu einer Winterherausforderung aufgerufen.

Das Ziel von #rideFAR

#rideFAR – Radfahren und dabei Spenden für die Fahrradinitiative Bikeygees, die geflüchteten Frauen das Radfahren beibringen, und die Ghana Bamboo Bike Initiative sammeln. Alle Teilnehmenden spenden mit ihrer Registrierung einen Beitrag ihrer Wahl. Sponsor komoot unterstützt den guten Zweck mit 10 % der Fahrer:Innen-Spende für alle Finisher. Wer möchte, kann das Ganze als Rennen fahren und sich im Ranking mit anderen Teilnehmenden messen. Kann man aber auch lassen und die Route einfach nur fahren.

Wie funktioniert die #rideFAR Teilnahme?

  1. Noch bis 31.03.2021 läuft die #rideFAR Challenge. Einfach auf der Orbit360 Website in der Solo oder Duo Kategorie registrieren.
  2. Wunschspende zahlen.
  3. 180 oder 360 km Route selbst planen und am Stück fahren.
  4. Route dabei durchgängig aufzeichnen und nach dem Ende der Fahrt auf komoot hochladen, umbenennen und den Orbit360 Account markieren.
  5. Fertig!

Ok, das klingt jetzt einfacher, als es vielleicht wirklich ist. Denn je nach Fitnessstand und Vorbereitung ist das eine Streckenlänge, die sich eben nicht mal so eben herunterfahren lässt. Und genau darum geht es am Ende doch auch ein wenig.

Die Motivation

180 km war die Streckenlänge, die ich wusste, bewältigen zu können, denn das hatte ich bereits zuvor getan. Der Unterschied bei #rideFAR war aber nun, dass die Challenge im Winter stattfand und ich in den Monaten zuvor maximal einmal die Woche eine Ausfahrt mit dem Rad gemacht hatte, wenn überhaupt. Die Touren waren oft kürzer als 60 km gewesen und sonst hatte ich mich dank home office und geringer Motivation das Haus zu verlassen, nur auf dem Bürostuhl und für ein paar Spaziergänge wirklich bewegt.

So viel zur körperlichen Vorbereitung für diese Langdistanz. Mir war demnach von vornherein klar, dass ich mich in einem ganz anderen Zustand befand, als im Sommer, wenn ich bereits einige Fahrten absolviert hatte und meine Beine „warm“ gefahren waren.

Warum wollte ich eine solche Challenge auf mich nehmen? Sollte ich das überhaupt?

Weil ich mich danach sehnte, wieder zu reisen, mit dem Rad unterwegs zu sein, ein Ziel vor Augen zu haben und meine Umwelt zu erkunden. Der Winter schien schon so unendlich lang zu sein und es fehlte mir so sehr lange draußen zu sein. Mit der #rideFar Challenge hatte ich also endlich einen Grund gefunden und konnte mir ein richtiges Ziel stecken. Wenn es schon kein örtliches war, dann wenigstens eins mit dem richtigen Zweck!

Ich wollte diese Distanz bewältigen, um zu einem hohen Spendenziel beizutragen, aber auch, um mir zu zeigen, dass ich es noch konnte.

Ich wollte mich endlich wieder aus meiner sehr eng gewordenen Komfortzone herausbewegen.

Und was sagte mein Körper dazu? Nun, ihr werdet sehen… Zur Einstimmung auf den Artikel habe ich in einem kurzen Video ein paar Impressionen der Tour zusammengefasst. Vielleicht wird es dazu auch bald noch auf meinem YouTube Kanal etwas längeres geben.

#rideFAR Route

Wie fährt frau also 180 km Fahrrad an einem Tag? Ich schrieb es bereits auf Instagram: Das ist viel echt viel! Und ich wollte das sicherlich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ein wenig Vorbereitung war also essentiell, um mit einem halbwegs guten Gefühl loszufahren! Das wichtigste war für mich, eine spannende, abwechslungsreiche und gut fahrbare Route zu planen. Denn im Gegensatz zu den Orbit360 Renntouren, lag die Planung für #rideFAR ganz allein in meiner Hand. Einzige Bedingungen:

  • #rideFAR: 180 oder 360 km lange Route
  • Start und Ziel liegen am gleichen Ort (Orbit= Runde fahren)
  • im Uhrzeigersinn fahren
  • Untergrund egal

Routenplanung

Wie immer in den letzten Monaten habe ich meine Tour mit komoot erstellt. Ich freute mich darauf durch die Streckenlänge endlich mal wieder aus meinem bekannten Radius um die Berliner Stadtgrenze herum, herauszukommen. Da es mich tendenziell oft gen Norden zieht, plante ich Richtung Naturschutzgebiet Schorfheide und in die Uckermark zu fahren. Wasser ist auch immer gut, warum also nicht ein wenig entlang der Havel radeln? Mir fiel auf, wie viele Schleusen es rund um Zehdenick und weiter nördlich gabe. Also versuchte ich mir eine kleine Aufgabe zu stellen und integrierte viele Schleusen zusammen mit ein paar Hubbrücken in die Planung.

So bastelte ich mir die Route zusammen, überprüfte den Asphalt-Anteil, legte die Route noch etwas in den Wald, versuchte Hauptstraßen ohne Radwege zu meiden und ebenso die ganz schmalen Pfade wegzulassen, die oft zugewachsen waren.

Außerdem schaute ich, dass ich ab und an durch einen Ort kam, wo es eventuelle Verpflegungsmöglichkeiten oder sogar einen Bahnhof gab. Ich wollte nicht zu viel Essen mitführen, da ich meisten sehr wenig unterwegs aß, wusste aber, dass ich mich dennoch ermuntern sollte, genügend Nährstoffe aufzunehmen, um nicht durchzuhängen. Also legte ich vorn Vornherein fest, wo ich Mittags- und Nachmittagspause (Zehdenick nach ca. 68 km, Bredereiche nach ca. 100 km und Zerpenschleuse nach ca. 135 km) machen wollte und auch etwas zu essen bekommen sollte. Tankstellen waren dabei natürlich immer der Bonus in der Hinterhand, falls es nichts anderes geben sollte. Hier ist sie also, meine #rideFAR Route. 184 feinste km durch Brandenburgs Norden:

Ihr seht hier die Strecke, die ich letztlich gefahren bin. Geplant habe ich sie allerdings etwas anders und besonders am Ende mit deutlich weniger Asphalt Anteil. Anstatt in Wandlitz weiter der Straße gen Berlin zu folgen, war der ursprüngliche Plan Richtung Liepnitzsee abzubiegen und durch den Basdorfer Wald und vorbei an der Schönower Heide durch Hobrechtsfelde und das NSG Liegnitzgraben zu radeln. Das wäre zum Großteil feinster Waldweg und Schotter gewesen, also sehr zu empfehlen, falls ihr Teile der Route nachfahren wollt.

Fahrrad, Ausrüstung und Kleidung

Auf los gehts los? Noch nicht ganz. Da ich wusste, dass ich viel Asphalt fahren würde, bereitet ich mein Veloheld Icon X vor, da ich dort nur 40mm breite Reifen aufgezogen hatte. Mein 8bar MITTE mit den 50mm Schlappen war eher für Gröberes und Berge gedacht und durfte daher dieses Mal zu Hause bleiben. Es wird dieses Jahr noch oft genug zum Einsatz kommen :-). Ich bereitete mein Fahrrad vor, prüfte den Reifendruck, die Kette und packte meine Verpflegung in Form von Riegeln und Apfel ein. Mein Navigationsgerät war geladen, die Strecke vorbereitet. Außerdem wanderten noch Ersatzschlauch, Werkzeug und Pumpe in die Rahmentasche. Zusätzlich nahm ich ein Erste-Hilfe Kit, eine kleine Powerbank und meine Go-Pro mit.

Am Vorabend der Tour prüfte ich noch einmal den Wetterbericht und legte mir meine Kleidung für den nächsten Tag zurecht. Am Morgen würde es noch kalt und knapp unter 0 Grad sein. Das bedeutete warm anziehen! Mit mehr als 4°C durfte ich über den Tag verteilt auch nicht rechnen, doch ich wusste dass die Sonne und meine Bewegung mich zusätzlich zu meiner Kleidung warm halten würden. Bevor ich aufbrach drückte ich doch nochmal vorsorglich die Popo-Creme Tube, um eventuellen Sitzproblemen etwas vorzubeugen. Außerdem beschloss ich spontan doch noch die Ausversehen gekauften Einmal-SOS-Sohlen in meine Fahrradschuhe zu legen. Es war wohl eine gute Idee gewesen, denn sie sorgten dafür, dass ich erst am Abend mit Einbruch der Dunkelheit und nach über 8 h kalte Füße bekommen habe. Für nächstes Jahr brauche ich dann aber endlich Winter-Fahrradschuhe!

Meine Kleidung für 184 km im Winter auf dem Fahrrad

  • lange Thermo-Fahrradleggings (adidas)
  • atmungsaktiver Baselayer aus Kunstfasern (Löffler)
  • zwei Schichten Merino-Langarmshirt (einfach weil ich keine dickes Merino habe, aber wusste, das zwei dünne Schichten auch funktionierten wie ein dicke)(chapeau)
  • Winter Fahrradjacke mit Primaloft-Details (mavic)
  • met-allround Helm
  • Winter-Fahrradkappe (lmnh)
  • zwei Multifunktionstücher (1x Merino/ 1x Bambusfaser-Gemisch)
  • ein paar dünne Liner-Handschuhe aus Wolle (Giro)
  • ein paar warme Thermo-Handschuhe zum Drüberziehen (no name)
  • Merino-Thermo-Socken (dhb)
  • Vaude Pavei MTB-Schuhe plus Neopren-Überzieher (dhb)

Tipp: Für so eine Langdistanz lohnt es sich abzuschätzen, wie lange man etwa unterwegs sein wird. Komoot berechnet bereits anhand der geplanten Durchschnittsgeschwindigkeit, wie lange das sein wird. Dazu kommen natürlich noch die Pausenzeiten. Bei mindestens 9 Stunden auf dem Rad hieß das für mich früher aufstehen, damit ich nicht zu lange im Dunkeln und in der Kälte fahren musste. Damit am Morgen alles halbwegs rund läuft, lege ich meine Kleidung schon am Vortag raus und prüfe auch das Fahrrad vorher. So habe ich morgens weniger Stress und kann direkt nach dem Frühstück los.

184 km – über Asphalt, Feld- und Waldwege

Ich hatte geplant am 8. März, dem Internationalen Frauentag, einem Feiertag in Berlin, die #rideFAR Challenge anzugehen. Für mich passte dieser Tag ausgezeichnet für eine derartige Herausforderung, außerdem waren die Wetteraussichten bis auf die Kälte grandios. Puhhh, na dann mal los…

Feldweg am Wasser entlang mit Bäumen - #rideFAR

Ich war aufgeregt, aber auch bester Stimmung, als ich gegen 07:30 Uhr mein Navi startete und die ersten Pedalstöße weg von der Haustür tat. Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, mich auch noch etwas aufzuwärmen und zu dehnen. Warum bin ich nur immer so ungeduldig? Ich wollte einfach losfahren! Nicht, dass jetzt doch noch was dazwischen kam.

Die Straßen waren an diesem montäglichen Feiertag angenehm leer und auch in den Grünflächen waren jetzt noch keine Spaziergänger:Innen unterwegs. Warum genau fahre ich noch gleich immer erst so spät los? Ach ja, die morgendliche Trägheit und der Wunsch nach einem ausgedehnten Frühstück^^. An diesem 8. März lief aber alles wie geschmiert und ich war rechtzeitig aufgebrochen. Kleine Dampfwolken bildeten sich vor meinem Mund mit jedem Ausatmen. Die Sonne war bereits am strahlend blauen Winterhimmel zu sehen, doch die Temperaturen lagen bei um die -2°C. Egal, mir wurde sehr schnell warm beim Fahren und ich war ausreichend angezogen, dass mich die Kälte kaum störte.

Im Zick-Zack Kurs verließ ich über Nebenstraßen die Stadt und näherte mich dem Stadtrand bei Malchow zum ersten Mal: Endlich der erste Feldweg. Wie wunderschön der frostige Boden und das feuchte Gras im Morgenlicht glitzerten und glänzten. Entzückt trat ich in die Pedale und warf immer wieder einen Blick auf den Tacho. Mir ging durch den Kopf, dass das keine gute Idee war, da ich mir ständig Druck dadurch machen würde, wie weit ich schon gekommen war und wie schnell ich gerade fuhr. Doch so richtig lassen konnte ich es nicht. Erst im Lauf der nächsten Stunde entspannte ich mich etwas und folgte eher der Linie auf dem Navigationsgerät, als dem Stress in meinem Kopf. Gute Idee.

Bereits die ersten 20 km waren untergrundsbezogen sehr abwechslungsreich. Während ich noch häufig über Radwege durch Siedlungen am Stadtrand fuhr, kam der nächste besondere Offroad-Moment nahe einer der höchsten Erhebungen Berlins, der Arkenberge im Norden der Stadt. Ein schmaler Pfad entlang der Bahngleise ermutigte mich endlich etwas aus dem Sattel zu gehen und dem Auf- und Ab des Trails zu folgen. Huuuui, das tat gut!

Auf nach Brandenburg

Nun hatte ich Berlin endlich verlassen und näherte mich dem ersten Waldabschnitt. Unweit von Summt liegt nicht nur das wunderschöne Tegeler Fließtal, sondern auch das traumhafte Briesetal. Beide ließ ich jedoch an diesem Tag rechts und links liegen und fuhr mitten durch den Wald hindurch. Denn auch dort war es richtig schön.

Echt jetzt, Kopfsteinpflaster?

Glücklicherweise war daneben ein schmaler Sandweg, den ich größtenteils gut nutzen konnte und dann ging es endlich auf richtige Waldwege. Die Luft war so frisch und kühl, die tief liegenden Schatten des Morgens und die Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen tauchten alles in ein ganz besonderes Licht. Es folgte ein Plattenweg übers Feld und dann wieder Wald.

Ich bemerkte, wie mein Grinsen immer breiter wurde als ich die kleinen Erhebungen des Forstweges auf und ab sauste und mich dabei fast wie auf einem Pump-Track fühlte. Ein Reh huschte aufgeschreckt über den Weg und im Dickicht sah ich ein paar weitere stehen, die mich aufgeregt anschauten. Schnell fuhr ich weiter und verzichtete kurz danach abzubiegen, um die Tiere nicht weiter zu beunruhigen. Stattdessen nahm ich einfach einen Weg weiter vorn. Möglichkeiten gab es hier zum Glück reichlich.

Da ich mir meine #rideFAR Strecke vorab sehr genau angeschaut habe, wusste ich auch ungefähr, was als nächstes kommen würde. Um keinen größeren Umweg zu fahren, habe ich einen ganz kurzen Pfad mit integriert, wohl wissend, dass dort jegliche Art von Untergrund auf mich warten konnte. Aber ich hatte ja bewusst das Gravelbike genommen, um möglichst flexibel zu bleiben… Nun ja, diese ca. 200 m zugewachsener Waldweg, die mich zu einem perfekt asphaltierten Radweg mitten durch den Wald führen sollten, waren dann allerdings doch etwas fordernder als erwartet. Sicherlich war da mal ein Weg gewesen, doch diese paar Meter hatte sich die Natur schon sehr erfolgreich wieder zurückerobert.

Vorsichtig versuchte ich an den Ästen und Ranken einiger kahler Brombeeren vorbei zu fahren. Immer wieder blieb ich mit den Sachen dran hängen. In einem unachtsamen Moment spürte ich einen stechenden Schmerz im Gesicht und das schleifende Geräusch von Dornen auf meiner Kleidung. Autsch! Anhalten. Ich zog meine Handschuhe aus und betastete meinen Mund. Da war definitiv Blut an meinen Fingern. Vorsichtig zog ich vier Brombeerdornen aus meiner Lippe und säuberte mich dann mit einem Taschentuch. Nun gut, niemand hat gesagt, es würde leicht werden…

Die Belohnung folgte direkt ein paar Meter weiter und ich sauste auf feinstem Asphalt durch den Wald.

Asphaltweg im Wald
#rideFAR

#rideFAR Pause Nr. 1 – Eine Portion Pommes bitte!

Liebenwalde. Ich bewunderte den hübschen Hafen und die alte Eisenbahnbrücke, verließ den Ort aber schnell wieder, um weiter auf der Route und entlang des Vosskanal zu radeln: Ein sehr schöner Radweg, Teil des Berlin-Kopenhagen-Fernradweges übrigens. Dieser führte mich über mehrere Kilometer bis nach Zehdenick. Ich hatte bereits zwei Riegel gegessen und spürte dennoch, dass ich ein paar Minuten Pause brauchte. Meine Waden begannen zu ziehen. Ich muss zugeben, dass ich das eher nicht gewohnt war, da meine Beine sich normalerweise bei langen Touren erst recht spät meldeten. Gewissermaßen habe ich aber an diesem Tag damit gerechnet. Zu wenig war ich in Bewegung gewesen in den Monaten zuvor.

In Zedenick wollte ich Mittagspause machen. Gegen 11:30 Uhr war das schon drin, wie ich fand. Die Hebebrücke des Ortes gefiel mir ganz gut und nach ein paar Fotos dort, huschte ich in die Stadtmitte, um beim ersten sichtbaren Döner-Imbiss anzuhalten und Pommes zu bestellen: Die „kleine“ Portion (die eher so mittelgroß war) verdrückte ich gemütlich auf einer Bank am Marktplatz sitzend zusammen mit einer Flasche Multivitaminsaft. Immer her mit dem Zucker und den Kalorien^^. Hach, so konnte ich doch weiterfahren.

Halbzeit und die kleinen Ziele

Bald folgte ich erneut dem Berlin-Kopenhagen-Radweg entlang der Havel. Ein wirklich schöner Abschnitt war das dort. Bruchstückhafte Erinnerungen an meine erstes Mal auf diesem Radweg kamen hoch. 2014 war das gewesen. Nahe des Ziegelei-Museums Mildenberg haben wir damals selbstgemachte Energieriegel gefuttert und unsere Füße ins Wasser gehalten. Dafür war es jetzt trotz mittlerweile einstelligen Plusgraden definitiv zu kalt!

Mein nächstes Ziel war Bredereiche! Dort würde ich die Hälfte meiner Tagesstrecke geschafft haben. Ich versuchte mir kleine Ziele auf dieser großen Route zu stecken. Denn diese wirken viel erreichbarer, als immer nur der Blick aufs große Ganze und die Gesamtdistanz. Mein Weg folgte nun einer Landstraße zwischen Feldern hindurch. Es war hügelig geworden und mir blies ein frischer Wind entgegen. Ok, das brauchte ich gerade nicht. Ich sehnte mich in den Wald zurück, abseits von Straßen und Landwind.

Mir war recht warm geworden. Ein paar Handschuhe wanderten in die Jackentasche. Endlich, Bredereiche. Eine weitere Schleuse. Der Ort selbst wirkte wie ausgestorben. Das Eiscafé hatte natürlich geschlossen und der Mini-Markt Mittagspause. Ok. Hier gab es also keinen Nachschub an Getränken oder Essen, dafür eine hübsche Windmühle ohne Flügel.

Einsamkeit in der Heide

Ich wusste, dass ich langsam wieder etwas essen sollte. Na gut, ein halber Müsliriegel. Mehr ging nicht rein. Eigentlich hatte ich mich auf den folgenden Abschnitt gefreut, denn es sollte der Einsamste der ganzen Tour werden. Ich radelte nun auf sehr sandigen Pfaden in das Naturschutzgebiet Kleine Schorfheide. Der Weg führt mitten durch den Wald. Linksseitig liegt Heidelandschaft hinter den Bäumen, rechts das Wasser der Havel, dass ich aber nur selten zu Gesicht bekam. Es war hügelig hier. Eine mulmige Stimmung machte sich in mir breit, denn hier war ganz klar wieder eine der ehemaligen Militärzonen Brandenburgs.

Alle paar Meter verkündeten Schilder und teilweise auch die weiß-roten Absperrbänder, dass ein Verlassen des Weges hier sehr gefährlich werden konnte. Das Gelände wirkte so, als wären eingefallene Gebäude oder Bunkeranlagen unter dem Dickicht verborgen. Ich kann schwer in Worte fassen, warum sich das so seltsam anfühlte. Vielleicht weil es hier gleichzeitig so einsam war? Immer wieder hielt ich kurz an. 35 km waren es noch bis Zerpenschleuse, dem nächsten Ort auf meiner #rideFAR Route, um Pause zu machen und eventuell etwas zu essen zu kaufen. Warum fühlte sich das gerade so weit weg an?

Winter, Sonne und Sand

Die Schönheit der Landschaft um mich herum munterte mich etwas auf. Ich genoss die Sonne, beobachtete ein paar Tiere in einem Wildgehege beim Vorbeiradeln und achtete gleichzeitig auf den unebenen, sehr sandigen Untergrund. Und dann endete der Sandweg plötzlich im Wasser. Also wortwörtlich. Eine breite Furt mit wunderbar klarem Wasser verlief quer über die Straße. Links waren ein paar Steine, die ein Rüberlaufen trockenen Fußes ermöglichte. Aber wo blieb denn da der Spaß? Also dann, auf los gings los: Ich eierte etwas zu langsam über den feinen, steinigen Boden der Furt und versuchte dabei die größeren Steine zu umfahren. Huuuh, wackelig! Immerhin waren meine Räder bis zu den Speichen mit Wasser bedeckt gewesen. Doch ich schaffte es schließlich trocken auf die andere Seite zu gelangen. Herrlich, diese kleinen Herausforderungen!

Mit bester Laune fuhr ich weiter und kam kurz danach an eine Bank mit Tisch und einem wunderschönen Blick auf die Havel und die umgebende Natur. Wenn das nicht der perfekte Ort für eine Apfelpause war, dann weiß ich auch nicht. Diese Stille. Nur das Rauschen des Windes in den Bäumen war zu hören. Sonst einfach…nichts. Ich spürte, wie ich entspannte, wie etwas Druck von meinen Schultern fiel. Ich war in der letzten halben Stunde fast gar nicht vorangekommen. Es wurde später. Doch ich bemühte mich positiv zu bleiben. Ja, ich wollte diese #rideFAR challenge schaffen. Doch nicht um jeden Preis!

Nicht umsonst hatte ich versucht möglichst viele Offroad-Anteile einzubauen. Es war landschaftlich fast immer viel schöner, als auf Radwegen oder Straße zu fahren. Und genau das motivierte mich eben oft weiterzufahren, die Herausforderungen des Untergrundes, die Besonderheit der Natur um mich herum. All das ließ mich diese Radfahrt viel intensiver erleben.

Die Sache mit dem Hunger und dem Weiterfahren

Nun denn, ich wollte aber dennoch weiter kommen. Also wieder rauf aufs Rad. Ach schaut mal, eine Schleuse! Irgendwann war ich wieder auf der Höhe von Zehdenick, nur auf der anderen Havelseite im Wald. Meine Beine spürte ich nun immer mehr. Anhalten, weiterfahren, anhalten, weiterfahren. Ich fühlte mich kraftlos. An diesem Punkt war die Verlockung groß, einen Bahnhof zu suchen, und die Tour nach ca. 120 km abzubrechen. Doch es waren ja auch noch ein paar Kilometer bis zur Bahn. Diese Strecke konnte ich auch in die richtige Richtung fahren, oder? Also biss ich die Zähne zusammen, schob noch einen Riegel nach und fluchte mehr als einmal, weil ich scheinbar in der Routenplanung erneut das Kopfsteinpflaster übersehen hatte. Weiter durch den Wald. Kilometerlang Kopfsteinpflaster und ein sandiger Weg daneben. Ein Feldweg. Sand. Sand.

War ich überhaupt vorwärts gekommen? Wann kommt endlich Zerpenschleuse? Und wieso war es jetzt schon 16 Uhr? Irgendwann hielt ich an und schluchzte etwas vor mich hin. Warum machte ich das hier überhaupt? Meine Beine taten weh, ich brauchte endlich frisches Wasser. Jetzt nur keinen Heulkrampf bekommen! Also stand ich kurz da, mitten im Wald, fluchte vor mich hin, schluchzte. Und dann schwang ich mich verdammt nochmal wieder aufs Fahrrad und fuhr weiter. Bis Zerpenschleuse musste ich es doch schaffen. Und dann würde alles wieder besser werden!

Und während ich mich die letzten Meter über eine Schleusenbrücke nach Zerpenschleuse schleppte, fühlte ich einen erneuten Motivationsschub. Ich hatte es bis hierher geschafft! Noch knapp 45 km! Also, das sollte ich doch nun wirklich noch schaffen! Ich suchte nach der nächsten Tankstelle, besorgte mir Apfelschorle, Wasser, Snickers, Laugenstange mit Käse und einen Kaffee. Die Hälfte der Stange wanderte in die Trikottasche zum Snickers. Ich hatte Mühe überhaupt etwas zu essen. Aber der warme Kaffee und der Zucker der Schorle taten so gut. Mein Plan stand. Abe jetzt waren mir die Gefilde auch wieder bekannter, Klosterfelde, Wandlitz, Basdorf – Berlin war nicht mehr weit. Allerdings würde es definitiv dunkel werden, bevor ich wieder in Berlin sein sollte.

Auf Asphalt gen Berlin

Jetzt wollte ich nur noch schnell nach Hause fahren, auch wenn das bedeutete bis Wandlitz ein paar Kilometer Bundesstraße fahren zu müssen. Die Alternativroute durch den Wald war mir einfach etwas zu viel zu diesem Zeitpunkt. Schöner wäre sie aber sicherlich gewesen. Auch meine geplante #rideFAR Waldroute über den Basdorfer Wald und Hobrechtsfelde plante ich um. Von Zerpenschleuse bis Schönerlinde wollte ich nur noch der Straße und den Radwegen folgen. Das bedeutet hauptsächlich immer geradeaus auf Asphalt zu fahren. Doch nach der Pause rollte es wieder. Meine Motivation kehrte zurück. Es dämmerte und der Sonnenuntergang war wunderschön. Der Horizont färbte sich hellblau-rosa.

Rein mit der einen Snickers-Hälfte, noch ein Schluck Apfelschorle und weiter ging es!

Snickers Zeit

Es wurde dunkel, ich begann zu singen. Mein Licht leuchtete hell über den einsamen Radweg parallel zur Straße. Hier waren wiederum einige Autos unterwegs. Noch ein kleines Dorf. Der Abschnitt auf der Straße von Schönerlinde nach Buch war sehr dunkel und ohne Radweg. Egal. Ich sang, erfreute mich an dem klaren, sternenreichen Nachthimmel und konnte gleichzeitig die Nähe der Großstadt förmlich spüren. Meine Angst vorm Fahren in der Dunkelheit außerhalb der Stadt war irgendwie wie weggeblasen. Meine Beine traten kräftig in die Pedale. Buch. Plötzlich befand ich mich wieder im Verkehr einer Stadt, schlängelte mich von Ampel zu Ampel, ließ Busse vor und hüpfte von Straße zu Radweg zur Straße hin und her – wie es die Infrastruktur eben hergab.

Berlin!

Nebenstraßen, ein dunkler Feldweg. Egal. Her damit. Ich sang laut und befreit, fühlte ein so deutliches Stimmungshoch, wie am Morgen als ich aufgebrochen war. Berlin, halleluja Berlin!

Die letzten 3 Kilometer war meine Energie dann aufgebraucht. Die Beine kämpften wieder. Doch ich wusste, ich hatte es gleich geschafft. Wirklich geschafft. Ich hätte vor Stolz laut schreien können. Nein, die Schwierigkeiten des Tages waren nicht vergessen. Doch die Freude darüber, vor allem mit meinem Willen, der Kraft meiner am Ende sehr müden Beine und meinem Fahrrad, diese ganze Distanz bewältigt zu haben, war schier endlos.

184 km. 9:36 h in Bewegung auf dem Rad. 12:38 h zeichnete mein Navigationsgerät in Summe auf.

Nun aber ab in die heiße Wanne! Für mindestens eine Stunde. Was für ein Tag!

Was ich aus der #rideFAR Challenge gelernt habe!

So ein Tag auf dem Fahrrad kann sich sehr lang anfühlen, wenn es einem nicht gut geht. Er kann aber auch wie im Fluge vergehen, wenn die Erlebnisse und Eindrücke mitreißen und unterhalten. Ich weiß, dass es nicht unbedingt die beste Idee war, eine Langdistanz völlig ohne Training oder regelmäßige Touren vorab zu fahren. Ich wusste aber wie bereits erwähnt auch, dass ich diese Distanz schon einmal geschafft habe und zwar mit Gepäck am Rad. Daher war ich auch dieses Mal sehr optimistisch. Es war vielleicht auch nicht ganz uneigennützig bereits am Tag zuvor auf Instagram anzukündigen, dass ich bei der #rideFAR Challenge teilnehmen wollte. Dies gab mir noch einen extra Antrieb, es auch wirklich zu machen. Den inneren Schweinehund überwinden und so…

Ich habe mir alle Türen offen gelassen. Die Bahn war meist innerhalb einiger Kilometer erreichbar gewesen, es gab immer wieder Orte durch die ich gefahren bin. Meine Motivation war von Anfang an, diese Strecke zu fahren und dabei eine möglichst schöne Tour zu haben. Der Renngedanke war mir nicht wichtig. Und dennoch würde ich lügen, wenn ich sagen würde, mir wäre meine eigene Geschwindigkeit egal gewesen. Das war sie nicht, sie war aber auch nicht mein Hauptfokus.

180 km an einem Tag mit dem Fahrrad sind nicht unvorstellbar – doch definitiv eine große Herausforderung! Ich neige manchmal dazu, zu vergessen, welch eine Leistung der Körper dabei erbringt und sehe in meiner Fahrradblase zu viele krasse, trainierte Menschen, die noch zu weitaus mehr fähig sind. Doch genau das ist es eben: Mit Training, regelmäßigen Fahrten und vor allem anderen, der richtigen mentalen Einstellung, ist so viel möglich! Gleichzeitig ergibt es keinen Sinn sich mit Personen zu vergleichen, die deutlich aktiver sind und eine ganze Menge tun, um solche Leistungen weit über der „einfachen“, gelegentlichen Ausfahrt zu erbringen. Denn dahinter steckt viel Arbeit mit dem eigenen Körper. Ich kann diese Menschen bewundern, mich von ihnen motivieren lassen, aber ich sollte mich sicherlich nicht vergleichen!

Ich empfinde diese Distanz immer noch als viel. Denn es ist viel. Aber ich lerne mit jeder meiner Touren, was alles möglich ist – mit dem passenden Mindset, oft auch der passenden Begleitung. Ich entdecke, wozu meine Beine fähig sind, wozu ich fähig sein kann.

Ist die Länge der Strecke, die du fährst wichtig?
Ganz sicher nicht.
Ist es ab und zu großartig sich selbst herauszufordern, zu motivieren und die eigenen Grenzen zu erweitern?
Auf jeden Fall.

So und die nächste Tour wird definitiv wieder eine gemütliche Kuchentour! Wo war eigentlich der Kuchen oder das Eis bei meiner #rideFAR Challenge?

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12 Comments

  1. Eggi vom Rennsteig Reply

    Wenn es einmal etwas bergiger sein soll, bist du herzlich eingeladen auf den Rennsteig. Vorteil fast nur im Wald. 180km 3thm. Im Winter geht’s wohl nur mit Skiern aber im Sommer mit dem fahrrad.

  2. Servus Jule,

    ich hab auch relativ spontan beschlossen den #ridefar180 gestern anzugehen. Meine weiteste Distanz vorher waren 125km. Und das Problem mit dem Essen kenne ich seit gestern auch. War die erste Tour bei der ich mich wirklich mit dem Thema Ernährung beschäftigt habe. Konstant alle 30-40 Minuten mindestens 200kcal reingeschoben (Bananen, selbsgemachte Müsliriegel, fertige Riegel, Kuchen).
    Meine Teilnahme hab ich vorher auch bissl propagiert damit ich mir ein bisschen Druck mache.
    Was soll ich sagen – es hat gut geklappt. 7h 32m reine Fahrtzeit bei genau 9:00 Gesamtdauer. Stolz wie Bolle!
    Meine 2 Tiefpunkte:
    – Kuchen beim Bäcker gekauft – fallen gelassen und drübergefahren – war gott sei dank eingepackt und ich konnte ihn trotzdem noch essen.
    – mein letzter Müsliriegel ist mir am Altmühlsee abgebrochen und eine von 100 Enten verka**ten Wiese gefallen – gilt hier die 3 Sekunden Regel? Ich frage für einen Freund…

    Das geilste ist das Gefühl auf den letzten Kilometern wenn man weiß dass man es schafft! Unbezahlbar!
    Gruß Tobi

  3. Tolle Strecke! Was hast du denn da feines an dem Rohr unterhalb der Kette? Und gibt es schon eine Rückmeldung/Meinung zu den Ortlieb-Taschen an der Veloheld-Gabel?

    • Danke Christin! Das ist ein Lizard Skin Kettenstrebenschutz. Wird einfach mit Klett angebracht. Und die Fork Packs sind für meine aktuelle Veloheld Gabel nicht ganz geeignet. Die Schellen sind eher für breite MTB Gabeln gedacht. Allerdings könnte ich die Halterung für die Fork Packs auch am zwei Ösen der Veloheld Gabel anbringen. Wenn ich nicht ganz so viel in die Taschen packe, kann das funktionieren. Ich glaube die neuen Veloheld Gabeln gehen aber sehr gut mit dem Fork Pack.

  4. Hallo Jule, schöner Bericht und tolle Leistung. Vor allem der 19er Schnitt beeindruckt mich. Eigentlich hatte ich die #rideFAR-Challenge schon abgehakt – ich bin ein Frosty und bei dem Sturm- und Regenwetter hier im Norden habe ich nicht so richtig Lust, mich auf den Weg zu machen. Aber nach Deinem Bericht bin ich nun doch am Überlegen, ob ich es an einem der beiden verbleibenden Wochenenden noch angehe. Mal sehen. Auf jeden Fall Danke für Deinen Bericht und die tollen Fotos.
    Gruß, Helmut

  5. Hallo ..und herzlichen Dank für diesen ausführlichen und persönliche Bericht – gibt mir als „Einsteiger“ sehr gute Orientierung und auch das Gefühl, mit seinen eigenen Gedanken (ups & downs) nicht so alleine zur sein. 😉 Deine Titelwahl traf für mich den Nagel auf den Kopf – und Deine Antwort hast Du wie versprochen geliefert – sauber!
    Bisher waren 100er und mal 120 km mein Tagesmaximum – 160er eigentlich ein Ziel für Sommer, doch die #rideFAR reizt schon sehr und Dein Bericht motiviert. Gerade der Umgang mit den mental /emotional „härteren“ Seiten seiner solchen Tour – aber auch solche Kleinigkeiten wie die detaillierte Ausstattung, Proviant und mitgeplante „Ausstiegsmöglichkeiten“ geben Sicherheit für die eigene Organisation.
    Mich wunderte lediglich, daß die Kilometerhalbzeit anscheinend bei Dir keine Rolle spielte, für mich bisher immer ein wichtiger Wegespunkt, ein Motivationsschub (meißtens zumindest 😉 )
    Deinen Bericht zu lesen macht richtig Spaß, ehrlich, fröhlich und ohne aufgesetzte Heiterkeit oder Dramatik authentisch und persönlich – halt ganz nah dran am Erlebten – macht Laune – Merci vielmals dafür – und gerne mehr davon! Allzeit gute Fahrt! und fröhlichen Gruß, Marco

  6. Schöne Tour und echt tiefe Temperaturen! Höhen und Tiefen kennen sicher alle auf längeren Touren. Ich glaube fast, dass der mentale Aspekt sogar die größte Rolle dabei spielt!
    Ich muss immer aufpassen, dass ich mich nicht frühzeitig zu sehr verausgabe oder mich vielleicht von einer (stärkeren) Gruppe mitreißen lasse. Das hat mir schon einige Male einen ausgewachsenen Hungerast beschert. Und ist der einmal da, braucht man schnell was zu essen und eine ordentliche Pause. Das Essen ist in der Tat oft ein Problem, weil ich unter Last häufig nicht genug runterbekomme. Und die süßen Notriegel bringen zwar schnell Energie aber schmecken einfach irgendwann nicht mehr. Nichts geht über “echtes” Essen, dafür muss man dann aber auch Zeit einplanen.
    Ich habe meinen rideFAR180 noch vor mir. Geplant ist der nächste Donnerstag, da solls zumindest nicht mehr so viel regnen. I keep my fingers crossed….
    Viele Grüße aus Duisburg,
    Markus

  7. Andreas schmidt Reply

    Hey Jule. Eine wunderschöne Runde bist Du gefahren. Teile der Strecke kenne ich auch. Auch ich habe diese Challenge noch vor mir. Nächstes ode übernächstes Wochenende. Aber das Wetter muss passen. Meine längste Strecke war vor 2 Wochen Berlin- Eisenhüttenstadt. 140km. Also sind 180 machbar. Und ja ich stimme Dir total zu: Man lernt auf solchen Distanzen eine Menge über sich und den eigenen Körper. Dein Bericht laß sich auch wieder sehr schön. Grüße aus Marzahn .

  8. Andreas Rausch (calaneo.de) Reply

    Beeindruckende Leistung. Meine längste Tour bisher war 161km (quasi die klassischen 100 Meilen). Dieses Jahr habe ich mich für die 250km vom Siegfried GRVL verpflichtet. Mal sehen was das gibt ‍♂️

    • Ui. Das ist auf jeden Fall ne ordentliche Nummer. Daumen sind gedrückt! Mal sehen, ob ich mich auch an die 200er Grenze wage. Sicherlich frühestens im Sommer.

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