Drei Tage Berliner Fahrradschau (BFS) vom 03.-05.03.2017 – drei Tage Fahrräder, Menschen und Gespräche in der wundervollen Atmosphäre der STATION Berlin. Sie sind vergangen wie im Fluge. Zurück bleiben tolle Erinnerungen an ein Fahrradfest, dass Fahradliebhaber, Fachbesucher, sowie kleine und große Unternehmen aus ganz Europa anreisen ließ.

Ich habe es mal wieder nicht geschafft,  die Veranstaltungen der Berlin Bicycle Week und ihre langen Nächte der Fahrradläden zu besuchen. Dafür stand das erste Märzwochende für mich ganz im Zeichen des Fahrrads auf der Berliner Fahrradschau.

Plauderzeit

So lang und ausdauernd wie dieses Jahr, war ich in keinem der letzten vier Jahre auf der BFS gewesen. Erst am Sonntag, dem letzten Messetag,  habe ich es wirklich geschafft in Ruhe über die Messe zu bummeln und einen Blick in alle Hallen und die verschiedenen Eventbereiche zu werfen. Zum einem lag das daran, dass die Fahrradschau sich auch in ihrer achten Ausgabe erneut vergrößert hat. Zum anderen blieb ich alle paar Meter stehen, um mir etwas anzuschauen oder, um ein bekanntes Gesicht zu begrüßen und in eine gemütliche Plauderei zu verfallen.

Hach, ich liebe die Fahrradschau!

Selten ergibt sich sonst die Gelegenheit, so viele nette, verrückte und liebe Fahrradmenschen auf einem Haufen zu treffen. #cyclingunites – das Motto der Messe hat sich für mich genauso angefühlt.

Blogger-Treffen

Ein Hauptgrund dafür war das Blogger-Treffen, dass Miriam von Hamburgfiets und ich am Samstag ins Leben gerufen haben. Es war eins meiner absoluten Highlights und ein echtes Vergnügen.

Zahlreiche Fahrrad-Blogger und Twitterer aus Deutschland – eine sogar extra aus Österreich –  waren gekommen, um sich auch einmal offline zu treffen, kennenzulernen und auszutauschen. Zweieinhalb Stunden standen wir in der eigens für uns eingerichteten Blogger-Lounge und quasselten bis der Mund trocken wurde und die Stimme sich zu verabschieden begann. Es war toll, nun einigen Blogs auch Gesichter zuordnen zu können und endlich mal ein paar Blogger live zu treffen, die ich online schon eine ganze Weile „kenne“.

Ich hoffe, dass wir das wiederholen können! Tausend Dank an die Berliner Fahrradschau, die das Treffen ermöglicht hat und besonders an Dani, die auch noch zu später Stund und nach vielen Arbeitsstunden ein offenes Ohr für derartige Ideen hatte!

Weitere Highlights der 8.Berliner Fahrradschau

Neu in diesem Jahr war die Talk- und Workshopreihe zum Thema women’s cycling. Initiiert wurde diese vom englischen Label Ride with Wolves, der Fahrradwerkstatt London Bike Kitchen, der girls fixed gear Gruppe She 36 aus Berlin und dem Bike-Lifestyle Shop Allthatiwant.com. Hintergrund war es, die weibliche Bike-Community zusammenzubringen und zu ermutigen. Die Talks waren jedoch offen für alle, jeden Alters, Geschlechts oder Hintergrunds.

The future is female.

Spannend fand ich den Talk zum Thema: The future is female – growing potential of women’s cycling. Dort wurden u.a. Diskussionen und Gespräche darüber geführt, wie gleichberechtigt Frauen in der Fahrradindustrie sind- oder eben auch nicht. Ein passendes Beispiel kam von Francesca Luzzana von Cinelli. Diese fand zu Beginn ihrer Arbeit bei dem berühmten italienischen Fahrradhersteller nur Duschen für Männer vor – aber keine für Frauen.  Ein Beispiel von vielen, das zeigt, dass auch im Fahrradbereich Frauen teilweise noch immer benachteiligt oder nicht genügend integriert werden.


Um Frauen die Scheu zu nehmen, ihr Rad selbst zu reparieren, wenn sie es denn möchten, wurden Samstag und Sonntag Women and gender variant Workshops (WaG) gegeben.

Außerdem gab es am Stand von Ride with Wolves eine große Berlin-Karte, auf der mithilfe von Pins Orte markiert werden konnten, an denen es zu Belästigungen beim Radfahren kam. Ein Thema, das viel zu selten angesprochen wird.

Fahrradzubehör und Accessoires

Es war schön zu sehen, dass auch viele Frauen ein Unternehmen gestartet haben. Besonders in der VELO COUTURE  und der URBAN LIFESTYLE Area der BFS gab es einiges zu entdecken. Zum Beispiel Tex-Lock aus Leipzig:

Tex-Lock

Die Crowdfunding-Kampagne der drei Gründerinnen zum textilbasierten Fahrradschloss ist förmlich durch die Decke gegangen. Sie läuft noch bis 15. März 2017 auf Kickstarter. Das besondere daran: Das Schloss ist nicht nur optisch ein Hingucker, sondern auch unglaublich leicht und dabei genauso sicher, wie ein gutes Stahlschloss.

Auch in diesem Jahr sind mir wieder viele Fahrradtaschen-Hersteller aufgefallen:

Vel-oh

Allen voran die sympathischen Briten Greta und Zulfi von Vel-oh, die ich im Juli 2016 in London bei ihrem Kollektions-Launch im Look mum no hands kennenlernen durfte. Um zur Fahrradschau zu gelangen, waren sie nun mit ihrem Van und ihrem kleinen Hund einmal quer durch Europa gereist. Im Gepäck hatten sie nicht nur ihren Industrienäher, sondern auch eine bunte Auswahl handgefertigter Taschen und Rucksäcke.

Lumabag

Ich habe mir endlich die Lumabags aus Bremen anschauen können, die ich schon eine Weile auf Instagram bestaune. Uwe fertigt hochwertige, robuste Taschen aus recycelten Materialien, wie alte Turnmatten oder nutzt das Leder aus Turn- und Sportgeräten.

Red Rebane – Du willst eine!

Im weiter östlichen Norden, nämlich der Landeshauptstadt Mecklenburg Vorpommerns, entstehen bei dem kleinen Schweriner Taschenlabel Red Rebane hochwertige, langlebige Rucksäcke, Messengerbags und Fahrradtaschen. Diese werden teils aus recycelten Planen, teils aus robusten, funktionalen Textilien hergestellt. Alles lokal und in kleiner Produktion gefertigt, sollen die Produkte ein möglichst langes Leben führen, um die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten. Die große Auswahl und die unterschiedlichen Modelle der Taschen haben mich überzeugt. Ich bin arg in Versuchung, eine Bestellung bei den sympathischen Jungs zu machen.

Rucksack aus MeckPom

Doch auch im Bereich Mode gab es ein bisschen was zu sehen:

Vulpine

Ein weiteres Highlight war es für mich, endlich die Vulpine Kollektion zum Anfassen und zur genaueren Betrachtung vor mir zu haben. Das englische Modelabel fertigt moderne, alltagstaugliche Fahrradbekleidung. Dafür werden hochwertige und funktionale Stoffe genutzt, die oft auch einem Regenguss standhalten können. Das Besondere: Die Herren- und die Damenkollektion sind etwa gleich groß. So können auch die weiblichen Radfahrer endlich aus einer großen Auswahl aussuchen und dürfen die Vorzüge urbaner Mode mit sportlichen Details und sinnvoller Schnittführung auskosten.

Weitere Eindrücke der Berliner Fahrradschau in Bildern:

Danke Miri, für die gemeinsamen Runden, die Cappuccino-Stopps und die ewigen Gespräche. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr!

Nach der Berliner Fahrradschau ist vor der Wiener Fahrradschau ;-).  Die findet vom 20.-22.10.2017 statt. Mal sehen, ob es mich dieses Jahr wieder in die österreichische Hauptstadt verschlagen wird. Schön war es dort letztes Mal auf jeden Fall.

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