Diesen Sommer 2019 durfte ich eine Woche lang bei der WDR „Wunderschön“ Sommerradtour dabei sein und zusammen mit Moderator Marco Schreyl durch die Westdeutsche Landschaft fahren. Vier Bundesländer streiften wir dabei vom Brocken im Harz bis nach Bielefeld.

HINWEIS: Enthält Werbung/Markennennungen. Ich berichte wie immer aus meiner Perspektive.

Die WDR „Wunderschön“ Sommerradtour

Hier möchte ich meine Highlights der WDR „Wunderschön“ Tour nun auch mit ein paar Bildern vorstellen. Neben der traumhaften Landschaft, die wir durchfuhren, standen so einige spannende Programmpunkte auf unserem Reiseplan. Los ging die Reise im Harz mit ein klein bisschen Nervenkitzel.

Adrenalingeladener Start im Harz: Von der Rappbodetalsperre bis zum Brocken

Es verschlägt uns zu Harzdrenalin, genauer an die Megazipline, Europas größte Doppelseilrutsche auf der man Spitzengeschwindigkeiten bis zu 85 km/h erreichen kann. Auf knapp 1000 Meter Länge fliegt man in 120 Meter Höhe über die Rappbodetalsperre. Geil! Ein bisschen Aufregung ist am Ende auch dabei, aber vor allem hatte ich richtig Bock! Und es hat sich gelohnt, denn dank Sicherheitseinweisung und fleißigem Beobachten, verlief die Fahrt dann auch ohne Probleme und mit ordentlich Gekreische :-D.

Durchatmen, Eis essen und weiter ging die Fahrt Richtung Brocken! Wir fuhren oft auf Forstwegen und das Gelände war wechselhaft, teilweise recht steil. Einen Abstecher zum Kolonnenweg, heute Teil des grünen Bandes ließen wir uns auch nicht nehmen. Wer es lieber glatter und sicherer mag, sollte sich eine Route entlang der Straßen suchen! Bezüglich Brocken hatte ich noch eine Rechnung offen, denn zuletzt war ich mit E-MTB den Brocken hoch geradelt. Nun wollte ich es auch ohne Motor-Unterstützung mit meiner Libelle angehen, die mich auf dieser Reise begleitete. Während Marco es sich ab Schierke in der historischen Brockenbahn gemütlich machte, schwang ich mich aufs Rad und radelte langsam, aber stetig die knapp 10 km von Schierke bis zu hoch zur Brockenspitze und zum Brockenmuseum. Knapp eine Stunde später kam ich schließlich etwas außer Atem, aber sehr glücklich im dichten Nebel auf dem Brockenplateau an. Yes!!!

Mit WDR „Wunderschön“ über Goslar und Clausthal-Zellerfeld

Die wunderschöne, mittelalterliche Fachwerkstatt Goslar ist unser Tagesziel. Hier habe ich leider keine Streckenaufzeichnung, aber einen Vorschlag in der Route weiter unten gemacht. Wer sich Höhenmeter sparen möchte, fährt vom Brocken direkt nach Clausthal-Zellerfeld und lässt das schöne Goslar aus. Oder ihr startet von dort mit einer Tagestour, denn lang ist die Strecke nicht, nur Höhenmeter kann man gut machen.

Am nächsten Tag ging unsere Reise weiter nach Clausthal Zellerfeld zur größten Holzkirche Deutschlands und zur Oberharzer Wasserwirtschaft. Wir besuchten die Dorotheer Rösche und wandelten unter Tage.

Es nieselte ab und zu und der Tag war recht frisch. In dem Bergbauschacht war es dann schnell nur noch um die 6 Grad – was sich besonders in dem eiskalten Wasser mit nicht isolierten Gummistiefeln bemerkbar machte. Spannend war die ganze Führung jedoch ohne Zweifel und auch oberirdisch tat der Regen der Schönheit dieses Fleckchen Erdes keinen Abbruch. Besonders an den wilden Wiesen konnte ich mich nicht satt sehen. Übrigens: Ich habe tatsächlich keine besseren Kirschen mehr gegessen, als diese vom Markt in Clausthal-Zellerfeld… Soooo gut.

Vom Mittelgebirge Harz über Einbeck entlang der Weser nach Höxter

Ab jetzt kam der mir völig unbekannte Teil der Reise. Im Harz war ich schon öfter gewesen, aber nun ging es in den Westen hinein. Über das Bierstädtchen Einbeck führte uns unser Weg entlang der traumhaften Weser-Flusslandschaft auf dem Weserradweg über Bad Karlshafen (mit einem Abstecher zum Weser Skywalk) bis nach Höxter. Leider habe ich auch für den Wegabschnitt zwischen Harz und Bad Karlshafen keine genauen Streckenaufzeichungen. Von daher ist das unten nur als Vorschlag zu sehen. Die Strecke lässt sich je nach Kletter-Fähigkeiten mit dem Rad beliebig anpassen.

Von Höxter über Teile des R1 nach Detmold

Tag vier unserer WDR „Wunderschön“ Sommerradtour ging genauso ereignisreich weiter wie die vorherigen Tage. Vom hübschen Höxter an der Weser fuhren wir nach einem Abstecher zur beeindruckenden Klosteranlage Corvey entlang des Europa-Fernradweges R1 zunächst zur idyllischen Abtei Marienmünster. Von dort war es auch nicht mehr weit zum Telegrafenturm Lattbergturm, der angelehnt an die alte knapp 550km lange, preußische Telegrafenmaststrecke Koblenz-Berlin errichtet wurde. Super spannend war die Führung dort auf jeden Fall. Der Ausblick von dem Plateau auf 24m Höhe konnte sich ebenfalls sehen lassen.

Schließlich erreichten wir den Teutoburger Wald, die Externsteine und den Arminius. Denn abgerundet wurde der Tag mit einem Besuch des imposanten Hermannsdenkmals und dem Aufstieg in der Statue bis hoch zur Aussichtsplattform.

Von Detmold bis nach Bad Salzuflen

Eines meiner Highlights war ganz klar der Besuch des Freilichtmuseums Detmold! Dort lernten Marco und ich dengeln (also das Schärfen einer Sense durch Hämmern) und sensen. Nach kurzer Übung lief zumindest das Dengeln ganz gut. Das Sensen müsste dann schon etwas mehr aus der Hüfte kommen, aber so viel Zeit zum Üben blieb dann leider nicht mehr. Denn unsere WDR „Wunderschön“ Reise ging ja noch weiter.

Über den Werre-Radweg fuhren wir über Bad Salzuflen und Herford bis nach Bielefeld. Im Kurort Bad Salzuflen bewunderten Marco und ich das Gradierwerk und ließen es uns noch einmal richtig gut gehen bei Thermalbehandlung und Massage. Ein Abstecher in das unbedingt sehenswerte Museum Marta Herford ließen wir uns ebenfalls nicht nehmen! Nicht nur die Architektur ist beeindruckend, die Ausstellungstücke regen ebenso zum Nachenken an und hinterlassen ab und zu auch einige Fragezeichen ;-). In Herford startete schließlich auch eine Tour der NRW-Radtour, die uns bis nach Bielefeld trug. Wir waren am Ziel angekommen!

Die WDR „Wunderschön“ Route

Eine ereignisreiche Reise liegt hinter Marco und mir. Die Strecke vom Harz bis nach Bielefeld umfasst knapp 330 km Länge, führt entlang bekannter und unbekannter Radwege. Unten findet ihr einen Routenvorschlag, der nicht 100%ig so abgefahren wurde. Das GPS Gerät hat nicht immer aufgezeichnet und so musste ich im Nachhinein einige Routenabschnitte zusammenstellen. Die Strecke ist daher auch mit Einschränkung nachzufahren. Ich übernehme keine Gewähr für eventuell schwer zu befahrene Segmente. Auch beinhaltet die Tour besonders im Harz einige Höhenmeter und eine gewisse Grundfitness ist vorausgesetzt. Ansonsten gilt: Strecke und Etappen kürzen geht immer und mit etwas Zeit lassen sich auch anspruchsvollere Wegabschnitte meistern.

Die WDR „Wunderschön“ Sommerradtour war nicht nur landschaftlich vielfältig. Sie sorgte auch mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten am Wegesrand für Unterhaltung und Pausen. Es lohnt, etwas Zeit einzuplanen für diese Tour bzw. sie abschnittsweise auch anzupassen oder zu kürzen. Je nachdem, wie die Radfahrvorlieben sich verhalten. Im Harz haben wir einige Abschnitt, die eher mit breiteren Reifen zu fahren sind. Diese lassen sich jedoch auch mit Straßensegmenten ersetzen. Wer doch offroad fahren möchte, sollte sehr sicher auf dem Rad sitzen und schon etwas erfahrener im Geländeradfahren sein. Aber nun lange Rede kurzer Sinn: Hier kommt mein Streckenentwurf.

Danke an das tolle Team, mit dem ich unterwegs sein durfte! Danke an Micha für dein Vetrauen in mich, an Marco für deine Unterstützung und deine gute Laune, an Armin dafür, dass ich dir meine Libelle anvertrauen konnte und du immer so gut auf sie Acht gegeben hast. Danke auch an alle anderen, für die tolle Stimmung beim Dreh! Ich hatte echt eine Menge Spaß mit euch!

Titelbild Credit: WDR

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12 Comments

  1. Hallo Juliane,
    Danke für diesen Beitrag, der für mich und meinen Sohn in diesem Jahr die Inspiration zu unserer Sommerradtour geliefert hat. Von Winsen/Luhe in den Harz, mit Abstecher ins Luftfahrtmuseum Wernigerode und zur Rosstrappe und Hexentanzplatz in Thale. Und natürlich mit einem „Flug“ mit der Megazipline und mit den Rädern zum Brocken hochfahren. Auch im Polsterberger Hubhaus waren wir Essen. In Höxter am Kloster haben wir dann Eure Route verlassen und sind den Weserradweg bis nach Bremen gefahren. Von dort quer durch die Heide wieder nach Hause. Es war mega anstrengen und hat mega Spaß gemacht. Also vielen Dank und mach weiter so.
    Roger und Helmut

  2. Hallo Jule,
    auch ich fand diesen Beitrag sehr schön, bin im letzten Jahr selber auf den Brocken geradelt. Da in meiner Gegend Brücken die höchsten Erhebungen sind, war der Berg schon herausfordernd- aber macht riesig Spaß.
    Gerne lasse ich mich von deinen Berichten zu weiteren Touren inspirieren.
    Dir noch viel Spaß beim Radeln und bleib gesund.
    Viele Grüße aus Niedersachsen.

  3. Hallo Jule. Sehe gerade die Wiederholung auf WDR. Sehr coole Tour, ein echtes Husarenstück habt ihr da gemeistert.
    Welches Navi hattest du am am Lenker deiner Libelle während dieser Tour?
    Gruß aus Hamburg, Ina…

    • Hallo Ina. Freut mich, wenn dir die Tour gefallen hat. Ich habe da Ei. Garmin Oregon 700. Nicht das aktuellste, aber zum Navigieren geht der gut.

  4. Hi Jule ,

    gerade Beitrag gesehen (und bin somit auch auf deine Seite gestossen) und war super beeindruckt. fantastische Bilder, strecken und wunderschöne ecken, die ihr gezeigt habt. Das macht echt lust auf meiner nächsten deutschlandreise mit dem rad unterwegs zu sein.
    Anbei, tolles rad.
    Liebe Grüße aus NZ
    Jörg

  5. So langsam wird es auch mal Zeit, dass auch wir mal in den Harz aufbrechen! Dein/Euer Beitrag macht genau darauf Lust!!! Schön gemacht. DANKE!!!

  6. Gestern haben wir den Beitrag endlich gesehen. Hatte ich mir schon lange vorgenommen. Ich finde ihn super gelungen. Vor allem der Harzteil war für uns schön (ist die Clausthaler Kirche nicht wegen Renovierung geschlossen? ) und tatsächlich haben wir einige neue Ideen für Ausflüge bekommen. Der Rest der Tour war auch interessant. Ob Externsteine oder Kloster Corvey. Super schöne Aufnahmen und du hast das Format echt bereichert! Obwohl… Latein-Leistungskurs??? Ist schon schräg .

  7. Tourenradler Reply

    Der Brocken ist eigentlich noch schöner, wenn man Sichtweiten von über 80 Kilometern hat, dann hat man da oben ein erhabenes Gefühl und sieht wie klein die Welt drumrum eigentlich ist.
    Ich komme aus Braunschweig, etwa 50km Luftlinie entfernt und mach ne Tagesradtour 135 Kilometer über Ilsenburg/Ilsetal da hoch, über Torfhaus/Bad Harzburg wieder zurück.
    Aber bei den Steigungen fahr ich nicht mehr, sondern schiebe hoch, schone Mensch und Material ;o)

  8. Schöner Beitrag, gab mir durchaus Inspiration und Antrieb mehr Fahrrad zu fahren.
    Gruß aus Karlsruhe
    Robert

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