Wie unglaublich aktiv doch alles hier wirkt.
Es geht viel ums Radfahren und jeden Tag draußen sein an der frischen Luft: Die Lust an der Bewegung.  Bis vor ein paar Jahren hätte ich da wohl selbst noch den Kopf drüber geschüttelt. Wenn jemand in meiner Familie ungern Sport gemacht hat, dann ich!

Und es ist auch immer noch so, dass ich wohl die meisten Ballsportarten ätzend finde, auf keinen Fall freiwillig ins Fitnessstudio gehen würde oder mich zu irgendwelchen Übungen zwingen. Aber Radfahren ist ganz anders. Es ist befreiend, aufmunternd, draußen. Ich komme von A nach B und mache währenddessen sogar noch etwas für meinen Körper. Wie praktisch.

Vor knapp zwei Jahren lernte ich aber auch noch eine ganz andere sportliche Betätigung kennen, die mir seitdem viel Freude bereitet, mich fordert, aber auch die Gelegenheit gibt, den Kopf mal auszuschalten. Radfahren ist zum Denken und Bouldern zum Kopf frei bekommen.

Bouldern
photo by Sven Gohlke
photo by Sven Gohlke. Bouldern am Fels

Bouldern ist eine Art des Kletterns, was ich vorwiegend in der Halle mache, ohne großes Equipment. Die Wandhöhe ist begrenzt und man ist quasi immer in Absprunghöhe. Unter einem liegen weiche, große Matten, die notfalls den Sturz abfedern. Man braucht keine Seile, keinen Gurt, keinen Partner( obwohl der beim Bouldern natürlich auch nettes Beiwerk ist für die Pausenphasen ;-)). Ein paar Kletterschuhe, bequeme, bewegliche Klamotten und los geht es!

Außerdem lernt man in der Boulderhalle der Wahl( ostbloc) noch nette Leute kennen, die einem die Boulderpausen sehr angenehm gestalten können. Sie helfen bei kleinen oder auch großen Boulderproblemen aus oder trinken auch mal ein oder zwei Bierchen mit einem. So muss das sein.

Klingt gar nicht nach Sport, sondern eher nach gemütlicher Freizeit mit Freunden mit ein wenig Bewegung. Es kann aber auch ganz schön anstrengend sein. Dabei ist es eher nebensächlich, wie viele Schürfwunden, blaue Flecken, aufgerissene Hände, abgebrochene Fingernägel und schmerzende Muskelpartien das so mit sich bringen mag. Denn nebenbei wird auch die Bewegungsfähigkeit, die Körperspannung und der Koordinations- und Gleichgewichtssinn geschult.

Das Gefühl danach ist unbeschreiblich. Ich merke, was ich getan habe: Erschöpfung tritt ein. Ich spüre jeden zuvor belasteten Muskel, aber gleichzeitig ibin ich so zufrieden und befreit. Und die Müdigkeit erst. Meist bleibt mir nur noch, unter die Dusche zu schleichen, eine Kleinigkeit zu essen und dann ins weiche Bett zu fallen. Schön.

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