Seit September benutze ich nun die neuen Lenkergriffe aus Birkenrinde an meinem Brompton Ljómi und freue mich seitdem auf jede Ausfahrt noch ein wenig mehr. Warum ich sie dennoch nicht auf eine Radreise mitnehmen würde, könnt ihr in diesem Post nachlesen.

P.S. Ich habe die Griffe freundlicherweise (ohne Bedingungen) von my Boo zur Verfügung gestellt bekommen. Die Jungs sind eben ein paar coole Socken :-). Dieser Test ist auf meinen Mist gewachsen und spiegelt meine Meinung zum Produkt wieder. Selbst wenn ich mir die Griffe selbst gekauft hätte (was ich defintiv vor hatte), wäre irgendwann mein Erfahrungsbericht gefolgt.

Alles weitere zu Produktests könnt ihr hier nachlesen.

Lenkergriffe aus Birkenrinde

Seit ich die Birkenrindengriffe das erste Mal auf der Berliner Fahrradschau im März 2017 gesehen habe, wollte ich sie wirklich, wirklich besitzen! Als dann mein Brompton im April 2017 endlich da war, noch viel mehr. Doch ich musste mich gedulden, denn es gab sie zu dem Zeitpunkt nur mit matt-schwarzen Lenkerkappen. Die sind zwar optisch mindestens genauso ansprechend, wollten aber nicht so ganz zu meinem metallisch glänzenden Raw Lacquer-Faltrad passen. Also wartete ich geduldig und auf der Eurobike 2017 waren sie dann endlich verfügbar. Sie passen perfekt! Danke an my Boo für dieses tolle Produkt!

Doch was ist das Besondere an der Birkenrinde?

Mir kamen die Griffe ziemlich bekannt vor und ich erinnerte mich an eine Crowdfunding-Kampagne auf startnext mit exakt diesen Griffen: Die BBU1 (kurz für Birchbarkunic) von Betula Manus. My Boo vertreibt genau diese Lenkergriffe nun und das aus gutem Grund: Sie passen perfekt in das Konzept der Kieler Bambusfahrrad-Hersteller. Sie sind aus natürlichen Materialien, langlebig und daher sehr nachhaltig. Außerdem sieht jeder Griff in der Maserung des Holzes etwas anders aus, was sie zu echten Unikaten macht.

Die Birkenrinde ist ein ganz tolles Material. Sie hat den gleichen pH-Wert wie menschliche Haut und vermittelt ein sehr angenehmes und samtig warmes Griffgefühl. Selbst im nassen Zustand verliert man nicht an Grip und die Griffe zeigen sich sehr rutschfest.

Jeder Lenkergriff besteht aus 60 bis 70 Lagen Birkenrinde, die in Handarbeit gestanzt und sortiert werden. Die Lagen werden auf ein korrosionsbeständiges Aluminium-Innenrohr gebracht, die Oberfläche final behandelt und mit biologischem Wachsöl geölt.

Der Alltagscheck

Von der Theorie in die Praxis

Das liest sich schon alles sehr schön, doch wie angenehm sind die Birkenrindengriffe im Alltag wirklich? Jeder handelsüblichen Lenker mit 22 mm Durchmesser ist geeignet. Auch an den gerade S-Lenker meines Bromptons passen sie problemlos. Wie es sich mit den anderen Lenkertypen beim Brompton verhält, muss man vermutlich ausprobieren. Es gibt sie als Normalgriff (ca. 125 mm) oder als Kurzgriff (ca. 93 mm) für Drehschaltung.

Das gute Gefühl, sobald man den Griff in der Hand hält, setzt sich auch beim tatsächlichen Fahren fort. Die Lenkergriffe sind haptisch einmalig. Das samtige Gefühl beim ersten Berühren geht in ein festes und sicheres Griffgefühl über. Kein Rutschen, kein Kleben. Ich möchte sie immer wieder anfassen, denn damit zu fahren macht einfach Spaß.

Komfortabilität auf langen Strecken

Leider muss ich mir eingestehen, dass die Birkenrindengriffe zwar wirklich angenehm sind, bei längeren Touren für meine empfindlichen Hände jedoch nicht genug Komfort bieten. Ich habe aus gutem Grund die harten und wenig polsternden Original Bromptongriffe demontiert und die ergonomische Variante angebaut. Trotz guter, fast schon federnder Griffigkeit der Birkenrindengriffe spüre ich nach Strecken, die länger als 30 km am Stück sind, einen deutlichen Druck und eine Überreizung innerhalb der Handfläche zwischen Daumen und Zeigefinger. Bisher konnten hierbei nur ergonomisch geformte Lenkergiffe mit Handballenauflage Abhilfe schaffen.

Wer nicht so sensibel ist oder nur kürzere Strecken zurücklegt, kann jedoch problemlos auf die Handschmeichler zurückgreifen. Für meine üblichen Wege in der Stadt sind die Birkenrindengriffe perfekt. Daher werde ich sie nur wechseln, wenn ich längere Touren plane.

Pflege und Haltbarkeit

Nachdem ich die Birkenrindengriffe nun schon seit ein paar Wochen fahre, fällt mir an den Griffen selbst kaum eine Veränderung auf. Die Birkenrinde an sich sieht aus wie neu, nur die Endkappen sind etwas empfindlicher. Das matte Schwarz wird sicher ebenso wie das glänzende silberne Metall leicht ein paar Kratzer abbekommen. Das tut der Funktion jedoch keinen Abbruch und sie unterscheiden sich da nicht von anderen Griffen.

Laut my Boo werden die Griffe mit der Zeit etwas nachdunkeln und bei dauerhafter UV-Einwirkung sogar aufhellen. Die Birkenrinde ist sehr pflegeleicht. Man kann sie gelegentlich feucht mit etwas Seife abwischen, wenn nötig. Außerdem sollten sie, falls sie zu feucht geworden sind, die Gelegenheit bekommen ordentlich zu trocknen. Ansonsten sind die Birkenrindengriffe ein sehr langlebiger Begleiter, der sicher für viele Jahre Freude bereiten wird.

 

Die Griffe sind über my Boo zu beziehen und kosten in allen Varianten 79,90 €.

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7 Comments

  1. Wenn ich das lese bleibt mir nur ein Fazit teurer Schrott…. Teile können ja gut aussehen aber die Funktionalität muss gegeben sein….. Bei 8 Euro griffen von XlC kriege ich absolut funktionale Griffe….. Ob die Gut oder schlecht aussehen darüber laßt sich streiten mir gefällts…..

    • Hey,
      nun ich lese aus meinem Bericht nirgendwo den Hinweis heraus, dass es sich um Schrott handelt. Im Gegenteil: Ich bin begeistert von dem Produkt, da sich die Griffe auch nach längerer Benutzung immer noch toll anfühlen. Ich sage lediglich, das meine Hände zu druckempfindlich für Griffe sind, die keine Handballenauflage haben. Das gilt für alle Marken und ist abhängig von der Form. Dieser Test ist freiwillig von mir erstellt worden, weil ich gerne meine Erfahrung teile, besonders natürlich, wenn ich mich so sehr über ein Produkt freue, wie über dieses. Außerdem mag ich das natürliche Grifffgefühl, denn hier klebt nichts oder fühlt sich schweißig an, wie bei den ganzen Kunststoff oder sogar teilweise den Korkprodukten.

  2. Wirklich hübsch, und absolut radhipsterkompatibel. Welche Ergogriffe fährst du denn sonst?

    Ich habe selber seit einer Woche ein Brompton Black Edition 2017, und du bist da mitschuldig! Zuerst wollte ich ein Birdy, aber das super Faltmaß des Brompton hat dann gewonnen. Ich bereue nichts (zumal es auch ein Schnäppchen war, jedenfalls in Brompton-Maßstäben)! 🙂

    • Lieber Fabian,
      uups 🙂 Dann herzlichen Glückwunsch zum Brommie!
      Ich fahre an meinem großen Rad die einfachen und an meinem Brompton für längere Touren die Ergon Korkgriffe mit den kleinen bar ends.
      Leider kleben die am anfang oft leicht, sonst bin ich aber sehr zufrieden damit.

  3. Harald Legner Reply

    Bitte, bitte, bitte: IMMER ganz oben, ALS ALLERERSTES schreiben, wenn es sich um einen sponsored post handelt …

    • Lieber Harald, Danke für den Hinweis. Nur handelt es sich um einen sponsored post, wenn ich gar nicht darum gebeten wurde, ihn zu schreiben?

      • Naja klingt aber verdächtig danach…. Ich würde wenigstens die Zitate des Herstellers kenntlich machen…. Im Grunde ist genau da die Grenze zwischen Werbung und Erfahrungsbericht…

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