Nachdem ich mit Erschrecken festgestellt habe, wie eingestaubt die Radreiserubrik ist und wann ich das letzte Mal über Irland geschrieben habe, dachte ich: Schiebe ich doch mal einfach den schon fast fertigen 1. Beitrag zu meinem Norwegentrip im Frühjahr 2015 dazwischen. Tadaaa!

Ich fahre eine Woche mit dem Fahrrad durch Norwegen mit dem Ziel rechtzeitig zum Geburtstag einer lieben Freundin in Trondheim zu sein, um dort eine weitere Woche mit Entspannung und Sightseeing zu verbringen. So war es geplant.  Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Die Anreise: 24./25.04.2015

Berlin-Frederikshaven mit dem Zug

Oder: Benutze so viele Verkehrsmittel wie möglich innerhalb von 24h.

Die Strecke ist nicht ganz korrekt (Schwerin ist nicht angefahren), zeigt aber zumindest den Hauptweg der Reise.

Ich habe vorab ein Europa Spezial Ticket gekauft und Fahrradreservierungen getätigt für die dänischen Züge (+ International Fahrradkarte 10€/Strecke). Geplant war -aufgrund des sehr günstigen Preises- am Nachmittag mit dem RE über Schwerin nach Hamburg zu fahren, von dort nach Flensburg und weiter nach Dänemark über Tinglev und Fredericia nach Frederikshaven. Ich wusste, dass das häufige Umsteigen sicher anstrengend werden würde und habe mir natürlich auch Sorgen um die Anschlusszugerreichbarkeit gemacht. Bei im Schnitt 20 Minuten Zeit zum Umsteigen war ich dennoch recht zuversichtlich. Aber es war klar, so einfach wird es nicht.

Auf die Plätze! Fertig!... pic by Jan B.
Auf die Plätze! Fertig!… pic by Jan B.

15:15 Uhr Abfahrt Berlin Ostbahnhof

Bereits der erste RE hatte aufgrund einer Weichenstörung 22 Minuten Verspätung und nur ein verfrühter Ausstieg in Schwerin Süd, ermöglichte…

18:12 Uhr die pünktliche Weiterfahrt nach Hamburg.

Dort traf der RE mit 3-4 minütiger Verspätung ein, um dann 20 Minuten kurz vor dem Hauptbahnhof auf der Strecke stehen zu bleiben. Signalstörung.

Und nein, diesmal hatte ich kein Glück. Mein Anschluss nach Flensburg wartete nicht, verpasst um 3 Minuten. Nun muss ich dazu sagen, dieser Zug war die letzte Gelegenheit um rechtzeitig nach Dänemark zu kommen, wo ich in der Nacht sowieso drei Stunden auf einem Bahnhof verbringen sollte, um dann in den Zug nach Frederikshaven steigen zu können. Well. Ich hatte da ein Problem. Mit diesem wandte ich mich dann an den Service der Bahn im Hamburger Hauptbahnhof und beschäftigte diesen dann auch eine Dreiviertelstunde. Denn das Problem war nicht nur ich, sondern vor allem mein Rad.

Alle Möglichkeiten durchgehend, sah ich meine Fähre, die am nächsten Morgen um 9:15 Uhr von Anker legen sollte, bereits ohne mich fahren. Taxigutscheine hin oder her: Mit dem Rad und auf diese Entfernung zum Fährhafen, gab es fast keine Lösung mehr. Aber ich hatte dann irgendwie doch noch Glück: Die Bahnmitarbeiter waren super hilfsbereit und haben alle Register gezogen, Anruf um Anruf getätigt, um ein Taxiunternehmen zu finden, welches auch Fahrräder transportiert.

20:46 Weiterfahrt Hamburg-Flensburg-Fredericia, DK

Letztendlich wurde ich sogar bis zum Gleis gleitet, wo ich einen Zug nach Flensburg nahm. Dort angekommen, wartete ein freundlicher Taxifahrer auf mich, dem ich den Taxigutschein in die Hand drückte. Dieser brachte mich durch die Nacht die ca. 120 km nach Fredericia, Dänemark, wo ich die kommenden 2,5h Stunden in der Bahnhofshalle auf einer Bank neben einer Steckdose(!) vor mich hindöste.

2:59 Uhr Fredericia- Frederikshaven, DK

Der IC war sehr angenehm. Es gab große, weiche Sitze, es war nicht voll und ich konnte endlich etwas abschalten und schlafen.

7:08 Uhr Ankunft Frederikshaven, DK

9:15 Uhr Frederikshaven, DK-Oslo, NK

Nachdem ich noch ein paar Verpflegungseinkäufe getätigt habe für die Fährüberfahrt, wartete ich im leichten Nieselregen einsam und allein im Fährhafen auf der Fahrradspur auf den Zugang zur Fähre.

Die Überfahrt war größtenteils geprägt vom Schlafen auf dem obersten, geschlossenen Deck, Schlafen, Gucken, Schlafen, Essen. Und trinken…Ich habe nämlich ein paar Dänen getroffen, die die Fährfahrt als Art Betriebsausflug nutzen, duty free Alkohol kaufen, sich betrinken, um dann in Oslo gleich wieder zurück in die Fähre gen Heimat zu steigen. Unterhaltsam war das allemal.

Das Wetter blieb gleichbleibend grau in grau mit leichtem Nieselregen-auch in Norwegen.
18:30 Ankunft in Oslo, NOR

tbc.

Hier gibt es die Berichte Teil 02, Teil 03, Teil 04 und Teil 05 der
Norwegenradreise.

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