Wie fühlt es sich an nach nach fast zwei Jahren das erste Mal wieder ein Gravel-Event mitzufahren? Long story short: Richtig gut! Beim Castels & Cakes Gravel habe ich nicht nur tolle Menschen getroffen, sondern auch meine ersten 100+ km mit dem Fahrrad zurückgelegt, seit das Baby da ist. Es folgt ein Eventbericht in Worten und vor allem in Bildern.

Die Familie kam kurzerhand mit, den während ich durchs Münsterland gravelte, verbrachten meine beiden Jungs die Zeit bei Freunden in Münster. Super Deal, würde ich sagen.

Das erste Gravel-Event

Als ich am Samstagmorgen zum Start aufbrach, war ich zwar wieder etwas spät dran, aber dennoch bester Laune. Die Wetteraussichten waren super für den Tag und ich mehr als bereit für eine offroad Runde. Schon Wochen vor dem Castles & Cakes hatte ich mich sehr auf das Event gefreut, denn ich konnte es kaum erwarten endlich mal wieder den ganzen Tag auf dem Rad zu sitzen und eine mir unbekannte Region zu erkunden. Außerdem freute ich mich darauf liebe Menschen zu treffen ( Juhuuu, Juleeeeee und natürlich noch einige mehr :-)).


Auch wenn die meisten schon aufgebrochen waren, als ich eintraf, fand ich dennoch ganz spontan Anschluss an eine kleine Gruppe Frauen, die wie ich vorhatte, die kurze Route zu fahren. Zur Wahl standen nämlich drei Routenlängen:

  • 75 km
  • 120 km
  • 160 km

Am Ende wurden es an diesem Tag in Summe sogar knapp 120 km, denn meine Begleitung hatte noch einen extra Schlenker eingebaut und der Weg zum Startort hin und weg brachte auch noch ca. 18 km ;-).

Ich war anfangs etwas unsicher, ob ich es schaffen würde, diese Strecke zurückzulegen, denn ich war so lange nicht mehr über 50 km gefahren. Die letzte 40 km offroad Runde hatte ich noch gut in Erinnerung und wie fertig ich mich danach gefühlt hatte. Dementsprechend hatte ich etwas Respekt davor, nun mehr als das Doppelte zu radeln. Zugegebenermaßen, die Jahre vor meiner Schwangerschaft hätte mir das wenig Kopfzerbrechen bereitet, doch da war ich auch einfach regelmäßig auf dem Rad gesessen, besonders im Frühjahr und Sommer. Davon konnte die letzten 1,5 Jahre defiintitiv nicht die Rede gewesen sein. Dennoch war ich guter Dinge und war trotz einer sehr unruhigen Nacht mit zu wenig Schlaf sehr motiviert an den Start gegangen.

Hier gibt es alle Strecken zum Nachfahren:

5 Gründe, die das Castels & Cakes zu einem niedrigschwelligen Gravel-Event machen

Wie schaffte ich also nun plötzlich 120 km ohne großes Training? Zum Einen war ich wohl doch fitter als gedacht und zum Anderen hatte ich einen guten Tag erwischt, an dem ich mich bis auf den Schlafmangel einfach sehr gut fühlte. Aber das ist noch nicht alles: Für mich ist das Castles & Cakes aus weiteren Gründen ein Event, welches sehr gut für den Gravel(wieder)einstieg geeignet ist.

  1. Das gemeinsame Erlebnis: Ich denke ein ganz großer Faktor war das Fahren in der Gruppe. Das gegenseitige Motivieren, sich Austauschen und in einem gemeinsamen, passenden Tempo fahren, hat einen großen Anteil daran, ob der Tag auf dem Fahrrad eine angenehme, aber nicht auszerrende Erschöpfung bringt oder total verausgabt. Außerdem sorgten es ein paar Checkpoints und Fotoaufgaben an den Burgen und Herrenhäusern für den zusätzlichen Spaßfaktor. Am Ende des Tages gab es damit die Option in einer Tombola schöne, fahrradbezogene Preise zu gewinnen.
  2. Die Wahl der Route: Simon hat eine wunderbare Route durch seine Heimat kreiiert, die von nahezu allem etwas zu bieten hatte (außer vielleicht Berge^^). Alles war fahrbar, keine unnötigen Rampen, keine extra fordernden Trails oder Hike a Bikes, einfach eine vielfältige Route durchs Münsterland, die für Gravel-Anfänger*innen, als auch für Fortgeschrittene Fahrer*innen ein tolles Erlebnis bietet. Die Strecke war herrlich abwechslungsreich, führte vorbei an herrschaftlichen Häusern und Burgen, durch Wälder, entlang von Feldern, über glatten Asphalt und feinsten Schotter. Auch ein paar spannende Trails durch den Wald durften nicht fehlen. Selbst diese waren sehr gut mit etwas technischem Geschick oder einfach langsamer fahrbar. Der Asphaltanteil (und was für ein Untergrund das war – super glatt, ein wahrer Genuss) war relativ hoch, doch immer wieder gab es schöne Geländeabschnitte mit allen möglichen Untergründen. Die Mischung machte es einfach.
  3. Die Menschen: Nicht ohne Grund haben Johanna und ich das Castles & Cakes Gravel in unserer Event-Vorschau 2023 mit aufgenommen, als es um FLINTA-friendly Events ging. Es machte sich einfach direkt bemerkbar, wie vielfältig die Teilnehmer*innen waren und wie hoch der FLINTA-Anteil. Die Stimmung war entspannt, kein Mackergehabe oder Profilieren (zumindest habe ich nichts davon mit bekommen) – einfach eine sehr gute Atmosphäre, in der ich mich direkt wohl gefühlt habe.
  4. Die Verpflegung: Überall unterwegs gab es die Möglichkeit sich durch die vielen Orte auf der Route ohne Probleme zu versorgen. Das Beste aber war die Zielverpflegung. Neben Kaffee und Kaltgetränken, sowie selbstgemachten Kuchen (hey, es heißt ja schließlich nicht umsonst Castles & Cakes), versorgte Elias Eckel uns mit seiner Fahrradküche mit leckerer veganer Linsenbolognese. Und die war einfach vorzüglich! So konnte man den Tag entspannt ausklingen lassen und war dabei bestens versorgt.
  5. Die örtlichen Gegebenheiten: Start und Ziel lagen an einem Sportplatz, wo es sogar möglich während des Events war zu Campen und es gab Duschen und WCs vor Ort. Extra Bonus: Der Wasserschlauch, um das Fahrrad am Ende des Tages vom Staub zu befreien!

Und wie ist es für mich gelaufen beim Castles & Cakes 2023?

Ich habe ja schon oft erwähnt, dass ich im Prinzip gern allein Fahrrad fahre. Doch wenn ich auf ein Event fahre, dann möchte ich das in den meisten Fällen nicht. Für mich werden diese Veranstaltungen vor allem dadurch so besonders, weil ich das Erlebnis und die Erfahrungen auf der Strecke teilen und andere fahrradbegeisterte Menschen treffen kann. Und jetzt mal so grob gesagt: allein fahren, kann ich auch zu Hause!

Sicherlich hätte ich es auch genossen, allein durchs schöne Münsterland zu radeln, aber ich war ebenso erleichtert, dass ich das nicht musste, sondern so spontan so wunderbare Gesellschaft gefunden hatte. Bei den drei Oldenburger Damen hat es nämlich direkt klick gemacht. Die Gruppendynamik stimmte, die Geschwindigkeit war für mich geradezu perfekt und die Ambitionen möglichst viele Kaffee-, Eis- und Kuchenstopps wie möglich mitzunehmen waren die Kirsche auf der Sahne!

Ich denke besonders dieses Mitziehen der Drei und am Ende auch das dezente Windschattenfahren, haben es mir ermöglicht, diesen Tag ohne große Probleme auf dem Fahrrad zu erleben. Daher an dieser Stelle direkt nochmal Danke Susanne, Sabine und Susanne für diesen wunderbaren Tag in eurer Gesellschaft!


Ein kleines Fazit

Wie ihr vielleicht gemerkt habt, kann ich nur Positives berichten über das Castles & Cakes Gravel 2023. Ich hatte einen großartigen Tag auf dem Fahrrad mit tollen Menschen und habe eine sehr schöne Region erkunden dürfen, in der ich zuvor noch nie mit dem Fahrrad unterwegs war. Daher: Danke Simon (nebst Familie) für dieses wunderbare Event und hoffentlich auf ein nächstes Mal!

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