Da war sie auch schon wieder vorbei, die Berliner Fahrradschau 2018! Es waren wieder drei Tage voller munterer Treffen, Neuheiten und Produkte rund ums Fahrrad. Wie auch in den Jahren zuvor beherbergte die STATION am Gleisdreieck in Berlin Kreuzberg die urbane Fahrradmesse vom 23.03.-25.03.2018. Wie auch in den Jahren zuvor freute ich mich sehr auf das Event. Doch in diesem Jahr lief zumindest vorab alles etwas anders.
Doch bevor ich darauf noch etwas genauer eingehe, möchte ich betonen, dass es nach wie vor eine tolle Messe ist, die ich gern besuche. Das liegt aber vor allem an der freundschaftlichen Atmosphäre und den Menschen vor Ort. Viele Aussteller kommen jedes Jahr und nicht nur einige Berliner Marken besuche ich immer wieder gern an ihren Ständen. Die Fahrradschau (BFS) ist wie ein großes Familientreffen der Fahrradszene bei dem sich so viele Leute kennen, wiedertreffen und aus dem Quatschen gar nicht mehr raus kommen. Der Freitag war daher für mich auch eine Wiedersehensrunde mit vielen Gesprächen.
Von der Messe und ihren Neuheiten oder Besonderheiten bekam ich da nicht viel mit. Für einen gemütlichen Rundgang war am Samstag und Sonntag immer noch genug Zeit. Ich freute mich zunächst sehr Miri wieder zu sehen, mit der ich mittlerweile traditionell die erste Runde auf der Fahrradschau vollzog. Als dann Wiebke noch hinzu kam und eins zwei andere liebe Gesichter, konnte der erste Abend schon gar nicht mehr besser werden. Das Late-Night-Opening der BFS (18-23:00 Uhr) war also wieder ein voller Erfolg.
Auf der Suche nach Neuheiten
Ich ließ mich auf der Berliner Fahrradschau 2018 wieder etwas treiben. Sicherlich war ich auf der Suche nach Besonderheiten, nach Dingen im Fahrradbereich, die ich noch nicht kannte, nach Fahrradmarken, Accessoires und Kleidung. So richtig, richtig Neues gab es bei dieser BFS allerdings nicht. Viel mehr waren die bekannten Marken wieder vor Ort und zeigten ihre Neuheiten. Ein paar mir unbekannte Dinge waren natürlich dennoch dabei. Ich möchte dieses Jahr allerdings nicht viele Worte dazu verlieren, sondern eher Bilder sprechen lassen.
Los geht es mit der urbanen Fahrradfraktion aus Stahl und Bambus.
To gravel or not to gravel
Ein Thema zog sich sehr präsent durch bei der Berliner Fahrradschau 2018. Das Thema Allroadbike und Bikepacking war überall zu sehen. Ich habe mir dazu ja bereits im Februar meine Gedanken gemacht und ein Gravelbike wird noch im Frühjahr bei mir einziehen.
Auf der BFS waren viele Räder in dem Stil ausgestellt und wurden gleich mit den passenden Taschen gezeigt. Diese waren zum Beispiel von gramm (hergestellt in Berlin), ortlieb (Made in Germany) und restrap (aus England), sowie der neuen Eigenmarke vom Berliner Fahrradlabel 8 bar. Im Gegensatz zu den anderen genannten Marken sind diese Taschen allerdings nur wasserabweisend und nicht komplett dicht. Dafür ist der Preis fast unschlagbar: Die Satteltasche mit Packsack und Holster z.B. für 59€, die Rahmentasche für 39€. Gut sehen die Bikepacking-Taschen alle aus!
Das Bussard Plus von Tannenwald hat meine Blicke mehr als einmal auf sich gezogen. Bikeporn erster Güte ist dieses Unikat mit seiner knapp 60 mm Schwalbe Bereifung, der SRAM Eagle 12-fach Schaltung und der einzigartigen Rahmengestaltung von Tannenwald.
Accessoires rund ums Rad
Auch dieses Jahr gab es wieder ein paar schöne Taschen und Accessoires zu sehen.
Dies und Das
Die Berliner Fahrradinitiativen waren in einer Art Lounge – Bereich in einer der kleineren Hallen zu finden. Wie die Initiative Rückenwind, die zusammen mit geflüchteteten Menschen eine Werkstatt betreibt und Fahrräder aufbaut . Was ich noch so gesehen habe auf der Berliner Fahrradschau 2018 folgt hier:
Im Großen und Ganzen war es wieder ein tolles Wochenende, auf das ich gern zurückblicke. Dennoch komme ich dieses Mal nicht drumherum, noch ein paar Dinge am Ende loswerden zu müssen.
Ein paar Worte zum Abschluss…
Meine Vorfreude auf die Berliner Fahrradschau 2018 schlug leider in leichte Enttäuschung um: Enttäuschung über die Organisatoren, über die schlechte Kommunikation nach außen hin, über die geringen Informationen, die man vorab erhalten konnte. Es gab keine Online-Tickets mehr, kaum Presseinfos, keine Antworten auf offizielle E-Mail Kontakte. Erst über Dritte konnte ein brauchbarer Pressekontakt hergestellt werden.
Unser Blogger-Treffen, das wir im Vorjahr organisieren konnten und wo wir tolle Unterstützung von der BFS hatten, war dieses Jahr eher witzlos (was nicht heißen soll, dass ich mich nicht sehr über die Blogger gefreut habe, die erschienen sind!). Bekannte und vielschreibende Blogger bekamen keine Akkreditierung vorab. Alles war so kurzfristig, dass wir schließlich entschieden, nicht weiter für das Treffen zu werben. Wozu auch, wenn dann nicht einmal gewährleistet werden konnte, dass die eingeladenen Blogger auch eine Akkreditierung bekommen?
Auch das Event selbst hatte zwar nach wie vor eine tolle Atmosphäre, doch im ganzen wirkte es alles etwas liebloser und weniger detailverliebt als in den Vorjahren. Ich habe die bunten BFS-Aufkleber an den Scheiben der großen Halle zum Beispiel sehr vermisst. Die Event-Fläche war fast etwas langweilig und die Aufteilung der Stände und Flächen in der Haupthalle gestaltete sich teilweise unübersichtlich und sogar lückenhaft. Außerdem waren deutlich sichtbar weniger Aussteller vor Ort als im letzten Jahr. Das ist nicht unbedingt schlimm, solange die Qualität erhalten bleibt, ganz klar. Auffällig war es dennoch.
Das mag größtenteils mein persönlicher Eindruck sein, doch auch vor Ort im Gespräch mit verschiedenen Leuten wurde einiges bestätigt, was mir negativ aufgefallen war. Es ist wünschenswert, dass aus diesem Jahr gelernt wurde – in der Hoffnung, dass nächstes Jahr alles noch besser wird ;-).
Sagt mir, was ihr denkt!
Wie war euer Eindruck der Berliner Fahrradschau 2018? Übertreibe ich mit meiner Einschätzung vielleicht sogar? Ich bin neugierig, wie es euch ergangen ist und wie ihr die Messe erlebt habt!
6 Comments
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war meine letzte Fahrradschau, da von Veranstalterseite Werbung mit angeblichen Ausstellern gemacht wurde die dann gar keinen Stand auf der Messe hatte. Speziell wenn man dann extra wegen einer Marke hin wollte in der Hoffnung ein bestimmtes Bike das einen interessiert mal live zu sehen. Besagter Hersteller war darüber auch nicht wirklich amused…
Das ist wirklich ärgerlich!
Ich finde es auch fragwürdig, wenn mit einzelnen Marken geworben wird, die dann zum Beispiel nur mit einem Fahrrad bei einem Händler zu sehen sind. Da stellt man sich doch etwas mehr vor als Besucher.
Ich besuche die Berlinerfahrradschau seit 2014. Es ist sehr größer geworden, der Eintrittpreis leider auch! 15€ ist mir irgendwie zu viel. In 2014 war es noch unter 10€, wenn ich mich richtig erinnere. Warum gibt es nun keine Online-Tickets mehr ist mir auch rätselhaft. Wie jedes Jahr habe ich 75% meiner Zeit auf der Messe bei VeloCouture verbracht. Da spricht man meistens direkt mit den Hersteller. Ich habe Jeans bei Alberto gekauft, Kinderregenschutz bei TucanoUrbano (super Produkte) und einen Tex-Lock für 150€. Beim Tex-Lock bin ich leider seit Gestern nicht sicher über die Investition: https://twitter.com/per_bike_berlin/status/979638914683146240
Ich fand dieses Jahr ähnlich letztes Jahr. Und sowieso besser als 2016, das schlimmste Jahr überhaupt mit den Specialized Playmate Vorfall (https://ciclista.net/ganz-spezieller-sexismus/)
Hi Juliane
ich bin auch ein bisschen enttäuscht gewesen. Nicht, weil es nicht so voll gewesen ist wie voriges Jahr, nee, irgendwie fehlte es mir an der Atmospähre. Wie soll ich sagen, es war so steril.
Ich habe mir allerdings ein neues Fahrradschloss gekauft das da angeboten wurde, ein tex-lock, 160 cm und ich hoffe, es den Dieben damit ein wenig schwerer zu machen mein Rad zu klauen.
Na mal sehen wie der neue Standort der VELO auf dem Tempelhofer Feld sein wird . Bis dahin immer eine gute Fahrt
lg eva